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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Mannheim (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: HS Toleranz und Gewissensfreiheit in der deutschen Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: Heute wird das 18. Jahrhundert in der Forschung meistens, wenn nicht als das "Jahrhundert der Toleranz", so als Zeitalter in dem die Forderung nach Toleranz eine primäre Rolle spielte, definiert. Gerade in den bi- oder mehrkonfessionellen Staaten, wie Österreich musste die Forderung nach religiöser Toleranz eine entscheidende…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Mannheim (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: HS Toleranz und Gewissensfreiheit in der deutschen Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: Heute wird das 18. Jahrhundert in der Forschung meistens, wenn nicht als das "Jahrhundert der Toleranz", so als Zeitalter in dem die Forderung nach Toleranz eine primäre Rolle spielte, definiert. Gerade in den bi- oder mehrkonfessionellen Staaten, wie Österreich musste die Forderung nach religiöser Toleranz eine entscheidende Rolle für das Staatsverständnis und Überleben der Dynastie spielen. Denn der Westfälische Friede von 1648 und die damit verbundene gegenseitige Anerkennung von katholischem-tridentinischen und reformierten Glauben, brachte für die Kronländer des Hauses Habsburg keine religiöse Entspannung. In den habsburgischen Erblanden existierten weiterhin, starke religiöse Minderheiten, die im gesellschaftlichen Leben stark benachteiligt waren, wie den Juden in Österreich, den Lutheranern und Kalvinisten in Böhmen und Ungarn, sowie den orthodoxen Christen in Siebenbürgen und im Banat. Der Vielvölkerstaat war Mitte des 18. Jahrhunderts ein durch die katholische Barockfrömmigkeit im aufklärerisch-innovativen Sinne erstarrtes Gebilde, das zugleich, durch die schlechte außen- und innenpolitische Lage mit starken politischen und religiösen Zerreißkräften konfrontiert wurde. Denn zusammengehalten wurde dieses Riesenreich allein durch die Personalunion der habsburgischen Dynastie, die über Jahrhunderte hinweg den Schutz des Katholizismus zu ihrem politischen Programm machte, und der wirtschaftlichen Pulsader des Landes: die Donau. Der gegenreformatorisch-tridentinische Katholizismus mit seinen machtvollen Institutionen wie dem Jesuitenorden war der wesentliche Garant zur Gewährleistung der gesellschaftlichen Wohlfahrt, Sittenlehre und Bildung. Doch zugleich waren die ausgedehnten Besitzungen der Kirchenorden, der Hochstifte und Bruderschaften, ein wirtschaftlicher und politischer Hemmfaktor, für den im 17. und 18. Jahrhundert, in Europa zunehmenden Staatsbildungsprozess und der damit einhergehenden Säkularisierung und Effizienzsteigerung. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass es für das Haus Habsburg überlebenswichtig war, die religiösen und damit politischen Probleme durch eine neuartige Toleranzpolitik zu lösen. In dieser Arbeit wird zu zeigen sein, wodurch in Österreich zwischen 1765 und 1790 eine, in dieser Form und Radikalität noch nie dagewesene, Toleranzpolitik nötig und möglich wurde und was ihre primären Ziele sein sollte.

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