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Von der Erzählbarkeit des Holocaust. Nelly Sachs und Jurek Becker im Vergleich (eBook, ePUB) - Kaufmann, Marion
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universite de Liège (Faculté de Philosphie et Lettres), Veranstaltung: Lyrik nach Auschwitz, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen uns von uns ab und stellen uns fremd. ... Allmählich, über Monate hin, stellte sich das Dilemma heraus: sprachlos bleiben oder in der dritten Person zu erzählen, das scheint zur Wahl zu stehen“.1 Was die DDR-Autorin Christa Wolf anlässlich ihrer Büchnerpreisrede 1980 wohl in erster Linie auf die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universite de Liège (Faculté de Philosphie et Lettres), Veranstaltung: Lyrik nach Auschwitz, Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen uns von uns ab und stellen uns fremd. ... Allmählich, über Monate hin, stellte sich das Dilemma heraus: sprachlos bleiben oder in der dritten Person zu erzählen, das scheint zur Wahl zu stehen“.1 Was die DDR-Autorin Christa Wolf anlässlich ihrer Büchnerpreisrede 1980 wohl in erster Linie auf die unmittelbare deutsch-deutsche Vergangenheit und deren literarische Verarbeitung bezogen hat, kann ohne weiteres auch für die Literatur gelten, die sich mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte auseinander zu setzen versucht: die Literatur des Holocaust, die Literatur nach Auschwitz. Nicht einmal 60 Jahre sind seit dem Massenmord an etwa sechs Millionen Juden vergangen. Das Vergangene ist also längst nicht tot. Um so weniger für diejenigen, die die Zeit des Nationalsozialismus unmittelbar miterlebt haben und anschließend vor der Entscheidung standen: sprachlos bleiben, oder das Schweigen über die Greueltaten und das von ihnen evozierte Leiden brechen. Im Folgenden sollen nun zwei Autoren betrachtet werden, die sich für die zweite Wahlmöglichkeit entschieden haben: Nelly Sachs und Jurek Becker, die keine „geistige Kapitulation vor der moralischen Ungeheuerlichkeit“2 gezeigt, sondern einen Weg der Artikulation gefunden haben. Einen Weg der Artikulation, den beide Autoren auf unterschiedliche Weise beschreiten: Nelly Sachs wählt die Lyrik, Jurek Becker die Epik. Ziel dieser Arbeit ist es nun, diese unterschiedlichen Darstellungsformen, ihre Intention und Wirkung im Hinblick auf den Holocaust zu vergleichen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Bearbeitung dieses schwierigen Themas zu zeigen. Um die Fülle an möglichen Interpretationsansätzen einzuschränken, soll das Augenmerk auf die Darstellung der Figur des Jakob bei beiden Autoren gerichtet werden. Jurek Beckers Roman kreist, wie schon im Titel angekündigt, um einen Lügner namens Jakob. Bei Nelly Sachs finden sich die Gedichte Jakob3, Lange sichelte Jakob4 sowie Und aus der dunklen Glut ward Jakob angeschlagen 5 mit dem gleichnamigen Protagonisten, wobei für die Analyse vor allem die beiden Erstgenannten herangezogen werden sollen. Doch warum Jakob? 1 Christa Wolf zitiert in: Jung (1998), S. 2. [...] 2 Kröhle (1989), S. 53. 3 Siehe Sachs (1988), S. 90. 4 Siehe Sachs (1988), S. 290. 5 Siehe Sachs (1988), S. 213.