Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Pädagogik der Heimerziehung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Heimerziehung hat in den letzten Jahrzehnten in Deutschland einen starken Wandel im Bezug auf Konzepte, Strukturen und Formen der Unterbringung erfahren. Dabei sind finanzielle Ausstattung der Heime, die Ausbildung und Professionalität der ErzieherInnen und die Differenzierung der Unterbringung und der Angebote der Heime kaum noch mit den Zuständen der Heimerziehung zu Beginn der 70er Jahre zu vergleichen. Die stationäre Jugendhilfe und ihre Formen haben einen starken Reformprozess erlebt. Die erste große Heimreform erfolgte in der BRD zum Ende der 60er Jahre, angestoßen durch die großen Studentenbewegungen, die vor allem Kritik am bestehenden System, und somit auch am bestehenden totalitären Heimerziehungssystem übten. Dabei sind völlig neue Arten der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen außerhalb ihrer Herkunftsfamilien entstanden. Wohnformen wie Außenwohngruppen, betreutes Einzelwohnen, betreute Wohngemeinschaften und Pflegefamilien haben die traditionelle Form der Heimunterbringung in Großgruppen vielfach abgelöst. Hierbei ergeben sich zunehmend neue Chancen, jedoch auch Risiken, die für die Art der Unterbringung des Kindes oder des Jugendlichen eine entscheidende Rolle spielen. Hinzu kommt eine konzeptionelle Neugestaltung der Heimlandschaft in Deutschland, die selbstverständlich mit der Veränderung der Arten der Unterbringung einhergeht. Dieser Wandel soll nachfolgend in der Facharbeit skizziert und thematisiert werden. Abschließend sollen die Fragen geklärt werden, ob sich die Reformen in der Heimerziehung positiv auf die Lebenserfahrungen der Kinder und Jugendlichen auswirken und inwieweit man von einem gelungenen Reformprozess als Ganzem sprechen kann, wenn man auf die zurückliegenden Jahrzehnte blickt.