Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: "-", Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Movens vorliegender Bemühung ist es, jene Melancholie, die dem Allegoriker eignet, aufzuspüren – eingedenk der Trümmerhaufen alles Vergangenen, denen sich Benjamins Engel der Geschichte gegenübersieht – in Nuancierung verschiedener Theorien der Melancholie. Fern eines Überblicks gilt es, einzelnen Strängen in extenso zu folgen und im etwaigen Ungleichgewicht durchaus essayistische Raffinesse zu entfalten. Gewissermaßen als Folie dient hierbei Marsilio Ficinos Diätik des saturnischen Menschen, mit der er aus tiefster, innerster Zerrüttung Ansätze von griechischer Humoralpathologie und arabischer Kosmologie vereint, und damit, wenngleich in anderer Absicht als Benjamin, eine melancholische Weltzuwendung wegweisend pointiert. Nicht mehr als eine erste Ahnung soll am Ende des Textes sich einstellen, die – so bleibt zu hoffen – Einblicke, vielleicht gar ein Einfühlen in den Zustand des Melancholikers gewährt, der nicht zermartert und ermattet, sondern sinnstiftend das theatrum mundi betritt, um es zu erretten.