Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 2,0, Akademie für Betriebswirtschaft und Welthandelssprachen ABW, Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die internationale Finanzkrise gehört zu den brisantesten Themen in sämtlichen Medien. Jeden Tag erscheinen neue Meldungen bezüglich der aktuellen Situation der Banken, der global agierenden Unternehmen und möglicher Rettungsmaßnahmen im In- und Ausland. Allgemein herrscht, sowohl unter den Finanzinstituten, als auch unter den Konsumenten, ein enormer Vertrauensverlust vor. Die Banken misstrauen sich gegenseitig, wodurch die Kreditvergabe untereinander nahezu gänzlich versiegt. Keiner weiß, ob nicht schon in Kürze weitere Banken aufgrund des Wertverlusts toxischer Wertpapiere in den Konkurs getrieben werden. Auch bei den Konsumenten breitet sich ein vermehrter Vertrauensverlust in die Wirtschaft und ins Finanzwesen aus. Ein eindeutiges Zeichen hierfür ist die weltweite Absatzkrise in der Automobilindustrie, die auch die deutsche Wirtschaft in hohem Maße betrifft. Alles in allem ist weltweit, sowohl unter der Bevölkerung, als auch in Politikkreisen, ein tendenzieller Vertrauensverlust „in das freie Spiel der Marktkräfte […] und die moralische Integrität von Managern und Aufsichtsbehörden“ zu erkennen. Nach nunmehr 20 Jahren des scheinbar blinden Vertrauens in die freie Marktwirtschaft, werden nun die Rufe der Kritiker von Kapitalismus und Marktwirtschaft immer lauter und die Krise wächst sich mehr und mehr zu einer „allgemeine[n] Systemkrise des Kapitalismus“ - und gleichzeitig zur ersten Krise seit Beginn der Globalisierung - aus. Wer oder was trägt denn nun die Schuld an dieser Situation? Die Analysen und Prognosen der Wirtschaftsinstitute und zahlreicher Politiker, sowie Aufrufe von Seiten der Kirchen überschlagen sich förmlich mit Lösungsansätzen und Schuldzuweisungen. So geißelt Bundespräsident und früherer Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, im Mai 2008 die Banken wegen ihrer Rolle in der Finanzkrise und beklagt zudem die „bizarr hohen Vergütungen für einzelne Finanzmanager“ . Helmut Schmidt, ehemaliger Finanzminister, spricht in diesem Zuge von einer „Vertrauenskrise“, die nur auf Basis globaler Zusammenarbeit überstanden werden könne . Man fragt sich nun, wie es zu diesem „Raubtierkapitalismus“, wie ihn Helmut Schmidt im oben angesprochenen Artikel bezeichnet, kommen konnte. Wo ist die Wirtschaftsmoral geblieben? Was ist mit den guten alten kaufmännischen Sitten geschehen? Und vor allem, was für Auswirkungen hat die Krise auf die weitere Entwicklung sowohl in Deutschland als auch weltweit?