Bachelorarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 5,5, Universität St. Gallen, Sprache: Deutsch, Abstract: Gemäss einem ehemaligen dpa-Redakteur (Deutsche Presse-Agentur) erfährt der Zeitungsleser von über 99 Prozent aller Geschehnisse auf der Erde nichts, weil sie einfach nicht zur Kenntnis der Presse gelangen. Weiter bemerkt er, dass über 99 Prozent aller Nachrichten, die schliesslich doch der Presse bekannt werden, nie vor die Augen des Lesers gelangen. Diese Nachrichten werden aussortiert und landen im Papierkorb, weil sie unbedeutend, unvollständig, polemisch oder unsittlich sind. Deshalb kann die massenmediale Berichterstattung niemals ein Abbild der Wirklichkeit liefern und ist weder umfassend noch vollständig. Nachrichten sind demzufolge das Ergebnis von Selektionsentscheidungen und widerspiegeln keineswegs die Realität, sondern nur einen kleinen Ausschnitt davon. In diesem Zusammenhang stellt sich daher die folgende Frage. Welche Kriterien müssen Ereignisse erfüllen, damit sie zu Nachrichten werden? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert die Nachrichtenwert-Theorie, die als Konzept zur Erklärung der Nachrichtenauswahl der Massenmedien bezeichnet werden kann. Aus dieser Problemstellung ergibt sich nun die nachstehende Forschungsfrage, die es zu lösen gilt. Haben Nachrichtenfaktoren der Nachrichtenwert-Theorie einen Einfluss auf die Medienberichterstattung der Gegenwart? Um einen allgemeinen Überblick der Thematik zu erhalten, werden die Grundbegriffe der Kommunikationswissenschaften und der Presse erläutert. Weiter werden im Speziellen ein theoretisches Konzept der Nachrichtenauswahl der Massenmedien und die Inhaltsanalyse, als Durchführungsmethode, umfassend betrachtet und erklärt. Dieser theoretische Teil erfolgt anhand der themenspezifischen Kernliteratur und ermöglicht es, die eigene Untersuchung durchzuführen und nachzuvollziehen. Die aus dem Theorieteil gewonnenen Erkenntnisse werden dann im letzten Kapitel angewendet. Dabei wird die Nachrichtenwert-Theorie mit Hilfe der Inhaltsanalyse in den zuvor gewählten drei Zeitungen überprüft. Damit dies ermöglicht wird, werden alle Ereignisse bewertet und mit der Theorie verglichen.
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