In dem hier nachgezeichneten Lebensbild des Juristen und Hochschullehrers Ludwig Raiser (1904-1980) spiegeln sich viele der entscheidenden Umbrüche und Aufbrüche in der jüngeren Geschichte unseres Landes. Aus der selbstkritischen Verarbeitung seiner Erfahrungen unter der NS-Herrschaft und im Krieg folgte für ihn die innere Verpflichtung, durch die Gestaltungskraft des Rechts zur Neubegründung einer menschengerechten Ordnung beizutragen. Die Institutionen von Hochschule und Kirche wurden für ihn zum Raum, in dem die Wahrnehmung politischer Verantwortung durch Nichtpolitiker sich als ein konstitutives Element der demokratischen Ordnung des Gemeinwesens bewährt, ausgerichtet auf die Verwirklichung von Wahrheit und Gerechtigkeit.
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