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Die Erfindung der Illustrierten "Stern" durch Henri Nannen im Sommer 1948 ist einer der bestimmenden Gründungsmythen in der bundesrepublikanischen Pressegeschichte. Der Medienhistoriker Tim Tolsdorff dekonstruiert diesen Mythos und legt offen, dass Nannen zu großen Teilen das Konzept einer Illustrierten übernahm, die bis Ende 1939 in Berlin als erfolgreiches Produkt der NS-Propaganda erschien. Der Autor recherchierte in zahlreichen Archiven, wertete Zeitschriften aus und erschloss bislang unbekannte Nachlässe. Auf dieser Grundlage beleuchtet er den Einfluss erfahrener NS-Propagandisten bei…mehr

Produktbeschreibung
Die Erfindung der Illustrierten "Stern" durch Henri Nannen im Sommer 1948 ist einer der bestimmenden Gründungsmythen in der bundesrepublikanischen Pressegeschichte. Der Medienhistoriker Tim Tolsdorff dekonstruiert diesen Mythos und legt offen, dass Nannen zu großen Teilen das Konzept einer Illustrierten übernahm, die bis Ende 1939 in Berlin als erfolgreiches Produkt der NS-Propaganda erschien. Der Autor recherchierte in zahlreichen Archiven, wertete Zeitschriften aus und erschloss bislang unbekannte Nachlässe. Auf dieser Grundlage beleuchtet er den Einfluss erfahrener NS-Propagandisten bei Nannens Blatt und weist nach, dass der Relaunch Ergebnis eines nach wirtschaftlichen, pressepolitischen und markenrechtlichen Kriterien gesteuerten Ausleseprozesses war.
Autorenporträt
Tim Tolsdorff, Jahrgang 1977, begann seine journalistische Laufbahn im Jahr 1995 bei der Honnefer Volkszeitung, der damals kleinsten unabhängigen Tageszeitung Deutschlands. Seit 2002 lebt er in Berlin und arbeitet dort als Historiker und Journalist. Er studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin, schloss ein Volontariat bei der Märkischen Allgemeinen Zeitung in Potsdam ab und promovierte anschließend an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund. Seine Arbeitsschwerpunkte: Die Medien im NS-Regime und in der Nachkriegszeit, propagandistische und ideologische Instrumentalisierung der Illustriertenpresse sowie journalistische Biografien.