Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wandelt sich in Europa und den USA unter dem Einfluß von Reformbewegungen die Sanktionspolitik gegenüber jugendlichen Delinquenten. Anhand von Archiv- und Quellenmaterial rekonstruiert Dietrich Oberwittler die Entwicklung des alltäglichen Umgangs mit jugendlichen Straftätern in Gerichten, Gefängnissen und Erziehungsanstalten in Deutschland und England. Er hinterfragt das Schlagwort »Erziehung statt Strafe«, das die Jugendkriminalpolitik bis in unsere Gegenwart hinein prägt, und zeigt, daß unter einer dünnen Schicht der Erziehungsrhetorik Strafe stets ein prägender Aspekt der Behandlung minderjähriger Rechtsbrecher blieb. Unveränderter Nachdruck
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