Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,3, Universität Mannheim (Slavisches Seminar), Veranstaltung: PuSkin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Literaturwissenschaft kennt verschiedene Methoden, um sich literarischen Texten zu nähern, die je nach Perspektive und Fragestellung andere Aspekte beleuchten und hervorheben. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit zwei Werken der russischen Literatur, PuSkins "Pique Dame" und Sologubs "Melkij bes", im Zusammenhang mit Wahnphänomenen auseinander. Die als erste bedeutende russische Großstadtnovelle geltende "Pique Dame" gehört zu den späten Werken PuSkins und zeichnet sich unter anderem durch eine unausschöpfliche Fülle von Ideen aus, die innerhalb der russischen Literatur neben Autoren wie Dostoevskij, Gogol' und Belyj auch von Fedor Sologub aufgegriffen wurden. In seinem 1907 erschienenen Roman "Melkij bes" übernimmt Sologub die zentralen Themen der PuSkinschen Kurznovelle: verlorene Illusion und Wahnsinn. Als Einstieg in die Arbeit wird auf die Definition des Begriffs 'Wahn' eingegangen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Grundlagen, die Karl Jaspers für die Wahnforschung erarbeitet hat, sowie der Jaspersschen Herangehensweise, sich der menschlichen Seele zu nähern - dem phänomenologischen Denkansatz. Anhand dieses Hintergrundwissens können anschließend die für die vorliegende Hausarbeit relevanten Phänomene 'Wahn', 'Wahnarbeit' und 'Wahnsystem' genauer erläutert werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden ferner auf die literarischen Texte übertragen, wobei es nicht darum geht, medizinische Diagnosen zu erstellen. Die Texte werden als literarische Kunstwerke betrachtet. Das primäre Ziel besteht hierbei darin, die dichterische Gestaltung von der Wahnarbeit zum Wahnsystem zu verfolgen und darzustellen.
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