Inhalt: Aramil Flitterer erzählt wie er zu einem Barden wurde und was er auf seinen Reisen für Abenteuer und Tragödien erlebte. Dabei gibt er immer wieder alte Lieder und selbst komponierte Stücke zum Besten, deren Texte die Geschichten konservieren sollen. Er begegnete Königen und (vermeintlich)
gewöhnlichen Leuten und den verschiedensten Fabelwesen, die ihm mal mehr und mal weniger wohlgesinnt…mehrInhalt: Aramil Flitterer erzählt wie er zu einem Barden wurde und was er auf seinen Reisen für Abenteuer und Tragödien erlebte. Dabei gibt er immer wieder alte Lieder und selbst komponierte Stücke zum Besten, deren Texte die Geschichten konservieren sollen. Er begegnete Königen und (vermeintlich) gewöhnlichen Leuten und den verschiedensten Fabelwesen, die ihm mal mehr und mal weniger wohlgesinnt waren. Immer an seiner Seite ist sein treuer Begleiter Herr von Grau, ein Esel.
Eindruck: Dieses Buch hat mich mehr bewegt, als ich erwartet hatte.
Anfangs wirkt es wie eine Sammlung von zusammenhanglosen Kurzgeschichten, die der Protagonist Aramil in chronologischer Reihenfolge erzählt. Eine schöne Idee der Autorin ist, dass man als Leser*in sich als reisende Person zu Beginn des Buches zu Aramil an ein Lagerfeuer setzt und er - wie es Barden eben tun - für Unterhaltung sorgt, indem er Anekdoten aus seinem Leben erzählt. Am Ende verbinden sich jedoch Teile aus verschiedenen Geschichten zu einem spannenden Showdown, den ich so nicht erwartet hatte (aber leider für mich etwas zu leicht und schnell aufgelöst wurde).
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und die wichtigeren haben einen gewissen Wiedererkennungswert. Es tauchen einige queere Charakter (bisexuel, homosexuel, non-binär) auf. Aramil hat mir sehr gut gefallen. Er ist kein fehlerloser Supermensch, sondern ein durchschnittlicher junger Mann, der gerne und gut Musik macht. Er ist kein Kämpfer, hat vor sehr vielen Dingen Angst und geht Konflikten lieber aus dem Weg oder versucht sich mit Worten vor Konsequenzen zu retten (was ihm oft gelingt). Er ist ein freundlicher, hilfsbereiter Typ, allerdings manchmal zu gutgläubig. Das macht ihn alles sehr sympathisch und seine Handlungen und Gedanken nachvollziehbar, finde ich. So habe ich gleich von Anfang an mitgefiebert, wie er die verschiedenen Abenteuer bewältigt. Auch seine spürbare Charakterentwicklung wird gut beschrieben.
Mir hat besonders gefallen, dass auch unbekanntere Fabelwesen in den Geschichten auftauchen und sie dadurch noch interessanter machen. Nachtalben und Nöcks zum Beispiel.
Die Handlung spielt in einer mittelalterlich wirkenden Welt und auf die ersten Fabelwesen muss man als Leser*in etwas warten. Das liegt aber vermutlich daran, dass auch Armail sich zunächst an die Existenz dieser Wesen gewöhnen muss. Die Beschreibungen der Welt und der Menschen ist nicht zu detailliert, sodass viel Raum bleibt für die eigene Vorstellungskraft. Trotzdem hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass vieles in sich schlüssig ist und Tiefe besitzt. Zum Beispiel werden immer wieder Götter bzw. (Schutz)Patronen erwähnt und teilweise angedeutet, wo dieser Glaube herkommt, doch man wird als Leser*in nicht mit Hintergrundinfos überschüttet, was sehr angenehm war.
Am Ende des Buches listet die Autorin für jedes Kapitel Triggerwarnungen auf. Keine Sorge, es sind meistens harmlosere Dinge wie Alkoholkonsum, Unerfüllter Kinderwunsch etc. Die Autorin listet ebenso positive Tags (positive Trigger?) auf, wie zum Beispiel Found Family oder das Auftreten queerer Charaktere.
Fazit: Definitiv eine Leseempfehlung! Für alle Fans von Fabelwesen bevölkerten mittelalterlichen Welten und queeren Charakteren. Leseempfehlung ab 14 Jahren.