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Die Upper Class von Toronto versammelt sich zu einer kuriosen Hochzeit. Wie in einem Brennglas leuchten die verschlungenen Lebensgeschichten der Partygäste auf – und ihr Beziehungsgeflecht, das einem Spinnennetz ähnelt: Vieles an dieser Hochzeit ist ungewöhnlich. Das Brautpaar trägt denselben Haarschnitt und Anzug. Der Bräutigam ist schwul, die Braut promiskuitiv, der Pfarrer unecht, der Trauzeuge sturzbetrunken, die jeweiligen Ex- beziehungsweise aktuellen Lover sind anwesend, und bei der Aufforderung zum Einspruch verlassen einige Gäste die Kirche. Die geladenen Frauen sind mehrheitlich…mehr

Produktbeschreibung
Die Upper Class von Toronto versammelt sich zu einer kuriosen Hochzeit. Wie in einem Brennglas leuchten die verschlungenen Lebensgeschichten der Partygäste auf – und ihr Beziehungsgeflecht, das einem Spinnennetz ähnelt: Vieles an dieser Hochzeit ist ungewöhnlich. Das Brautpaar trägt denselben Haarschnitt und Anzug. Der Bräutigam ist schwul, die Braut promiskuitiv, der Pfarrer unecht, der Trauzeuge sturzbetrunken, die jeweiligen Ex- beziehungsweise aktuellen Lover sind anwesend, und bei der Aufforderung zum Einspruch verlassen einige Gäste die Kirche. Die geladenen Frauen sind mehrheitlich wütend, frustriert von schlechtem Sex, unzurechnungsfähigen Männern und zu vielen Abtreibungen. Das frisch getraute Paar stiehlt sich davon, um lieber im Auto Fast Food zu essen. Bei der heimlichen Rückkehr ist die Hochzeitssuite indes schon vergeben. "Ready? Ready." Denn für diese beiden ist die Hochzeit nicht das Ende, sondern der Anfang ihrer Freiheit. Helen Weinzweig ist eine Meisterin des bitterbösen jiddischen Witzes und schreibt Sätze voller Wucht und Absurdität. Sie kreiert kuriose, lebendige Szenen, schaut in mannigfaltige Abgründe und spielt leichthändig auf der Klaviatur der Ironie in all ihren Facetten.
Autorenporträt
Helen Weinzweig, 1915 in Radom (Polen) geboren, 2010 in Toronto verstorben, veröffentlichte mit über 60 Jahren ihren ersten Roman, dann noch einen zweiten und eine Erzählsammlung. Sie gilt als eine der wichtigsten kanadischen Autorinnen und war Vorbild für Alice Munro und Margaret Atwood.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Manuela Reichart amüsiert sich prächtig mit der illustren Hochzeitsschar, die die kanadische Autorin Helen Weinzweig in diesem 1973 erstmals erschienenen und nun endlich auch ins Deutsche übertragenen Roman versammelt hat. Die Kritikerin begegnet hier einem schwulen Bräutigam, seiner Braut und deren Exfreund, nicht minder kuriosen Brauteltern und weiteren "skurrilen" Gestalten, ihren Träumen und Enttäuschungen. Vor allem aber staunt Reichart über die Modernität des Romans: Temporeich und auf sämtliche Konventionen pfeifend erzählt, sieht die Rezensentin Weinzweig in einer Reihe mit großen postmodernen AutorInnen.

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