»Die Auroras sind sicher einzigartig unter den nicht existierenden Inseln, wurden sie doch nicht nur mehrfach gesichtet, sondern auch von einer überaus fähigen und qualifizierten Crew untersucht. Es überrascht also kaum, dass sie vom späten 18. Jh. an auf nautischen Karten verzeichnet sind und die
meisten Seeleute die Gegend auf dem Weg zum Kap Horn lieber mieden. Solche Gefahren für die…mehr»Die Auroras sind sicher einzigartig unter den nicht existierenden Inseln, wurden sie doch nicht nur mehrfach gesichtet, sondern auch von einer überaus fähigen und qualifizierten Crew untersucht. Es überrascht also kaum, dass sie vom späten 18. Jh. an auf nautischen Karten verzeichnet sind und die meisten Seeleute die Gegend auf dem Weg zum Kap Horn lieber mieden. Solche Gefahren für die Schifffahrt waren sehr ernst zu nehmen.«
Nicht existierende Inseln, die nicht nur gesichtet, sondern auch untersucht wurden? Faszinierend! Phänomene dieser Art werden in diesem Buch reichlich vorgestellt, der Leser darf sich auf eine Reise zu mehr als zwanzig Inseln freuen, die kreuz und quer über die Weltmeere verteilt sind. Zu jeder Insel gibt es ausführliche Infos zu ihrer Entdeckung, ihrer Geschichte, zu Flora und Fauna und zu Mythen, die mit ihr verbunden sind. Einige dieser Eiländer waren mir schon bekannt (zum Beispiel Atlantis oder Thule), von den meisten hatte ich aber noch nie zuvor gehört. Dabei waren nicht wenige von ihnen über Jahrhunderte hinweg auf Karten eingezeichnet – das muss man sich mal vorstellen! Über die Nicht-Existenz der Sandy Island wurde man sich sogar erst im Jahr 2012 bewusst, also mitten im Zeitalter der Satellitentechnologie.
Dieser ganz spezielle Reiseführer verspricht kurzweiligen Lesegenuss, der durch die vielen farbenprächtigen und phantasievollen Illustrationen, die sich durch das ganze Buch ziehen, noch verstärkt wird. Sehr schön fand ich auch eine große Übersichtskarte gleich zu Beginn, auf der alle vorgestellten Inseln eingezeichnet sind.
Einige Beschreibungen fesselten mich besonders, zum Beispiel die zu den Los Jardines-Inseln. Über 400 Jahre lang waren sie auf Karten verzeichnet, änderten dabei zeitweise ihre Größe, die Lage und die Anzahl der zur Gruppe gehörenden Inseln.
»Waren sie an einem Ort nicht zu finden, verlagerten sie sich an einen anderen, und waren sie dann immer noch nicht zu sehen, wurden sie kleiner.«
Fazit: Farbenprächtig, phantasievoll – ein Reiseführer der ganz speziellen Art. Durch die hochwertige Aufmachung auch sehr gut als Geschenk geeignet.