Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Friedrich Meinecke Institut ), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Augustus am 19. August 14 n. Chr. im Alter von 76 Jahren starb, hatte er 57 Jahre ununterbrochen an der Spitze des römischen Staates gestanden, 45 Jahre hatte er gar als Alleinherrscher regiert und in dieser Zeit eine neue Herrschaftsform, den Prinzipat, und somit das Römische Kaiserreich, begründet. Eine Herrschaftsform, die zahlreichen Kaisern des Mittelalters und noch im Zeitalter des Absolutismus als staatstheoretisches Vorbild galt. Die traditionelle res publica befand sich seit den Tagen der Gracchen in einer existentiellen, fast ausweglosen Krise, es herrschten Bürgerkriege und mächtige Militärpotentaten. Die regierende Gesellschaftsschicht, die Nobilität befand sich spätestens seit den Proskriptionen des Diktators Sulla in einem Prozess der Auflösung, verlor infolgedessen zunehmend an Ansehen und konnte den Staat nicht mehr hinreichend lenken. Augustus' Verdienst war es, das Römische Reich aus dieser Situation gerettet und den Staat auf ein festes Fundament gestellt zu haben, welches auch zwei Jahrhunderte später noch Bestand hatte. Der Prinzipat war ein Konsens zwischen Verwaltungsaristokratie und Monarchie, mit dem sowohl Senatsaristokratie als auch Monarch leben konnten, da sie nur auf diese Weise ihre Macht und Einflussnahme sichern konnten. Die alte res publica blieb jedoch nur der Form nach bestehen, denn die eigentlichen Machtinhaber waren nicht mehr der Senat und die traditionellen politischen Gremien, sondern ein einzelner Mann: der Prinzeps, dem der antike Historiker Tacitus die Vernichtung von Freiheit und Demokratie vorwarf, wogegen Cassius Dio die Prinzipatsverfassung durchaus als ideale Herrschaftsform, weil Mischung aus Monarchie und Demokratie verstand, durch die Freiheit, Ordnung und Sicherheit gesichert wurden. Dass es sich beim au-gusteischen Prinzipat um eine Form der Monarchie handelte, machte schon der Name "Augustus" deutlich, der aufgrund des augurium salutis, dem Zwölfgeier-Prodigium, an den Gründer und ersten König Roms Romulus erinnerte. Wie aber gelang es dem jungen Gaius Octavius, der von Geburt her nicht der obersten Standesschicht angehörte und der erst durch die Ermordung seines Großonkels und Förderers, dem Diktator Caesar im März 44 v. Chr. die große politische Bühne betrat, im Alter von nur 36 Jahren zum ersten Römischen Kaiser Augustus und somit zum mächtigsten Mann seiner Zeit aufzusteigen? In welchen Phasen vollzog sich sein Aufstieg und welche Hürden hatte er dabei zu überwinden?
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