Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Europa ab kaltem Krieg, Note: 1,0, Fachhochschule Bielefeld, Veranstaltung: Interkulturelle Kompetenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 22. Januar 1963 unterschrieben Charles de Gaulle für Frankreich und Konrad Adenauer für die Bundesrepublik Deutschland in Paris den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit - den "Élysée-Vertrag", auch "Freundschaftsvertrag" genannt. Mit dieser Unterzeichnung besiegelten die beiden Staatsmänner die Aussöhnung zwischen den "jahrhundertealten Rivalen" und "Erbfeinden" Deutschland und Frankreich. Eben diese, früher kaum für möglich gehaltene Aussöhnung, sollte sich innerhalb einer einzigen Generation vollziehen und eines der wenigen Beispiele in der Geschichte für einen derart raschen Wandel in den Beziehungen zweier Nationen darstellen. Im gleichen Schritt schufen Adenauer und de Gaulle die Grundlage für eine zukünftige Zusammenarbeit in den drei Gebieten: Erziehung- und Jugendfragen, Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. Somit wird deutlich, dass es keinesfalls Sinn und Zweck des Vertrages war, einen Schlussstrich unter die deutsch-französische Versöhnung zu ziehen. Der Élysée-Vertrag kann vielmehr sowohl als "Zielpunkt" als auch als "Startpunkt" der deutsch-französischen Freundschaft angesehen werden. Heutzutage erscheint die deutsch-französische Freundschaft als genauso selbstverständlich wie vor einiger Zeit die deutsch-französische Feindschaft. Die Kooperation beider Staaten beruht auch heute noch auf dem 1963 vereinbarten Vertrag, der lediglich 1967 durch eine Zusatzvereinbarung und 1988 durch ein Zusatzprotokoll ergänzt wurde. Um ein gerechtes Bild des Élysée-Vertrages zu zeichnen, wird am Ende dieser Arbeit zeitgenössische Kritik an Inhalt und Umsetzung des Vertrages analysiert.
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