Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Region: Südosteuropa, Note: 2,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Aussage Bismarcks schien mit der Eskalation des Konfliktes in Jugoslawien erneut Bedeutung gewonnen zu haben. Häufig fanden genau diese mahnenden Worte Bismarcks Verwendung, wenn Politiker sich gegen eine militärische Intervention in Kroatien oder Bosnien-Herzegowina aussprachen. Nahezu vier Jahre lang wehrten sich die Regierungen der führenden westlichen Länder vehement gegen den Einsatz von Bodentruppen, um die kriegerischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien zu beenden. Allenfalls zu humanitären Zwecken waren vor allem Frankreich und Großbritannien bereit, Truppen im Rahmen eines UN- Einsatzes in die Konfliktregion zu entsenden. In Anwesenheit dieser Soldaten ereigneten sich auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz die schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die sich in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ereignet hatten. Die Tatenlosigkeit im Angesicht von Kriegsverbrechen, wie des Massakers von Srebrenica, drohte der UNO, aber auch der NATO und der EU einen großen Glaubwürdigkeitsverlust zuzufügen. Nur wenige Jahre zuvor war im Rahmen der UNO der Aggression Saddam Husseins gegen Kuwait erfolgreich begegnet worden. Präsident George H.W. Bush hatte eine starke Allianz unter Führung der Vereinigten Staaten gegen den Irak gebildet, die Kuwait mit Zustimmung der sowjetischen Führung militärisch befreite. Die Folge der Operation "Desert Storm" war ein zunehmender Optimismus gepaart mit der Annahme, dass die UN künftig eine "zentrale Rolle (...) und eine entscheidende Funktion für die Bewältigung regionaler Konflikte im Rahmen einer präventiven Diplomatie" spielen würden.2 [...] 1 Zitiert in: Wolf Oschlies, Wo bitte liegt - und was ist der "Balkan"? In: Eurasisches Magazin, Ausgabe 04-06, http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060409. 2 Christian Hacke, Zur Weltmacht verdammt, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, München 2005, S. 507.
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