Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Fächerübergreifendes, Note: 1, Universität Hamburg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Proseminar "Einführung in die linguistische Pragmatik", Sprache: Deutsch, Abstract: „Statt dauernd nur zu reden, sollten wir lieber endlich mal handeln !“ Ein oft gehörter Satz, dessen Aussage auf den ersten Blick der Sprechakttheorie der linguistischen Pragmatik völlig widerspricht. Denn diese besagt, dass man schon handelt, indem man nur etwas sagt. Durch sogenannte Sprechakte vollziehen wir Handlungen. Das ist etwa am Beispiel einer Kriegserklärung leicht nachzuvollziehen, nach deren Äußerung die Welt erheblich verändert ist. Der Sprechakt oder auch illokutionäre Akt ist der zentrale Begriff in der linguistischen Pragmatik. Für sie ist er ungefähr das, was für die Morphologie das Morphem, oder für die Phonologie das Phonem ist: die Grundeinheit dieses Bereichs der Linguistik. Es sind einige Versuche unternommen worden, für die vielen verschiedenen Sprechakte ein Schema zu finden, mit dem sie in einzelne Klassen eingeteilt werden könnten. Um diese Klassifikationsvorschläge und die Kritik daran wird es in vorliegender Arbeit gehen. Zunächst soll noch einmal kurz der Sprechaktbegriff erläutert werden, seine Glückensbedingungen, sowie John R. Searles Definition des Sprechakts über drei Teilakte. Danach beginnt mit John L. Austins Klassifikationsvorschlag das eigentliche Thema. Es folgt Searles Kritik daran, und dessen eigener Verbesserungsvorschlag. Als Beispiel für eine der vielen Kritiken an Searle soll anschließend auf Thomas T. Ballmers vier Einwände gegen dessen Taxonomie genauer eingegangen werden.