Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Hamburg (Institut für Germanistik II), Veranstaltung: Zwischen Texten und Kulturen: W.G. Sebalds Grenzgänge, Sprache: Deutsch, Abstract: Thema dieser Seminararbeit ist es, anhand der Erzählung "Paul Bereyter" aus W.G. Sebalds "Die Ausgewanderten" zu zeigen, inwieweit das Dritte Reich die seelische Konstitution eines Menschen, der direkt von dem Rassenwahn der Nazis betroffen ist, geändert hat. Dazu wird zunächst als Hinführung eine kurze Inhaltsangabe gegeben, um anschließend verschiedene Aspekte aus der Erzählung aufzuführen, die zu einer Veränderung Paul Bereyters beitrugen. Hierfür ist es wichtig, mit Zitaten aus der Erzählung zu arbeiten und diese ggf. mit Hilfe von wissenschaftlicher Literatur zu interpretieren. Anschließend wird das zusammengefasste Ergebnis dargestellt. W.G. Sebalds 1992 veröffentlichte Prosa "Die Ausgewanderten" handelt von vier Personen, die ihre Heimat verließen. Der Titel "Die Ausgewanderten" ist die substantivierte Form des Partizip Perfekt von "auswandern". Diese Form wird im Allgemeinen verwendet, um zu beschreiben, dass ein Geschehen oder Sein vollendet ist, dass aber das Ergebnis noch andauert oder nachwirkt. Folgend daraus heißt es also, dass eine Auswanderung selbst noch andauert, auch wenn sie, wie im Falle Paul Bereyters, revidiert wurde. Genau um diesen Aspekt dreht sich W.G. Sebalds Werk: Um vier Ausgewanderte und ihre persönliche Lebensgeschichte, die vom Erzähler detailiert recherchiert und dokumentiert worden sind. Allen vier Protagonisten der Erzählungen ist gleich, dass ihre Immigration bis in die Gegenwart wirkt und einen inneren Prozess, oftmals den der gefühlten Heimatlosigkeit, auslöste, der vom Erzähler dargestellt wurde. Der 1944 in Wertach, im Allgäu, geborene und 2001 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommene Autor, Winfried Georg Sebald... Das Dritte Reich hat die ganze Person Paul Bereyters verändert. Durchlebte er eine glückliche Kindheit und Jugend, ja ein glückliches Leben bis zum Herbst 1935, so war er nach seinem Berufsverbot, seinem vierjährigen Aufenthalt in Frankreich, dem Tod seiner Eltern und der Deportation Helen Hollaenders von einem Gefühl geplagt, heimatlos zu sein. Seine eigentliche Heimat Deutschland verstand er nicht mehr...
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