Inhaltsangabe:Einleitung: Die Frage nach volkswirtschaftlichem Wachstum ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Konjunkturelle Schätzungen erfreuen sich hoher medialer Beliebtheit und werden nicht zuletzt als Indikator für Erfolg oder Misserfolg von politischen Entscheidungen und Maßnahmen in den jeweiligen Legislaturperioden verwendet. Insbesondere in Zeiten globaler Krisen liegt ein besonderer Fokus auf den Wachstums- und Konjunkturprognosen. Konjunkturelle Fehlschätzungen werden dabei angeprangert und nicht selten sind Medien übersät von kurzfristiger Schwarzseherei auf der Grundlage einzelner saisonaler Trends. Dabei werden langfristige Wachstumsentwicklungen nur selten bis gar nicht thematisiert. Doch besonders diese sind für die nachhaltige Entwicklung von Ökonomien entscheidend. Nur über mehrere Jahre hinweg sind Phänomene wie das ¿Deutsche Wirtschaftswunder¿ überhaupt abbildbar. Diese rasante Zunahme des Produktionsniveaus reicher Länder führte zu einer kontinuierlichen Steigerung des Bruttoinlandproduktes und damit auch des Einkommens. Insbesondere diese Steigerung des Wohlstands ist ein wichtiger Grund, sich mit langfristigem Wachstum zu befassen, wie auch Easterly treffend formuliert: ¿We don¿t care about rising gross domestic product for its own sake. We care because it betters the lot of the poor and reduces the proportion of people who are poor. We care because richer people can eat more and buy more medicines for their babies¿. Die empirischen Befunde hinsichtlich des Wachstums haben die Ökonomen Nicholas Kaldor und später auch Paul Romer in sogenannten ¿stylised facts¿ festgehalten. Sie konnten beobachten, dass die Produktion pro Arbeiter kontinuierlich stieg, ebenso wie die Kapitalausstattung pro Arbeiter. Außerdem konnte durch viele Beobachtungen eine negative Korrelation zwischen Bevölkerungswachstum und Wachstumsrate der Pro-Kopf-Einkommen gemessen werden, wohingegen die Korrelation zwischen Wachstum und Qualifikation der Arbeit positiv ausfällt. Abschließend konnte nachgewiesen werden, dass große Unterschiede im Produktivitätswachstum zwischen einzelnen Ländern existieren und dass ärmere Länder nicht tendenziell schneller wachsen als reiche. Die Bedeutung langfristigen Wachstums ist grundlegend unbestritten, ebenso wie das allgemeingültige Ziel durch ökonomisches Wachstums Wohlfahrt zu schaffen und Armut zu lindern. Interessanterweise ist es aus Datenerhebungen und den ¿stylised facts¿ ersichtlich, dass es einige [...]
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