Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Der deutsche Bundestag im Wahljahr 1998, Sprache: Deutsch, Abstract: Keine Form der politischen Beteiligung wird in modernen Demokratien von mehr Bürgern ausgeübt als die Stimmabgabe am Wahltag. Dabei bezeichnet der Wahlakt sowohl den geringsten als auch den höchsten Grad politischer Partizipation. Mit seiner Entscheidung setzt der Wähler seine Stimme bei Wahlen in politische Macht um, da er in den demokratischen Prozeß der Herstellung gesamt- gesellschaftlich verbindlicher Entscheidungen eingreift. Indem er sich auf eines von mehreren Bündeln sach- und personalpolitischer Alternativen festlegt, übt der Wähler einen wichtigen Einfluß auf das politische Geschehen aus. Die Bemühungen der Regierungs- wie auch der Oppositionsparteien gelten dem Wähler. Aber was weiß man über ihn? Aufgrund der vielfältigen politischen Konsequenzen von Wahlen will die Wahlforschung die politische Verhaltensstruktur in der Demokratie erklären und Rückschlüsse auf ihr Funktionieren ziehen1. Im engeren Sinne befaßt sich die Wahlforschung dabei mit der Analyse der Wählerschaft. Sie beschäftigt sich mit der Dokumentation von Wahlkämpfen und der Prognose von Wahlergebnissen, analysiert die Grundlagen und Bestimmungsfaktoren des Wahlverhaltens. Sie versucht, das Wählerverhalten von Individuen und Gruppen zu beschreiben und zu erklären. Bei der Erforschung des komplexen Gegenstandes des Wählerverhaltens stellen sich etwa folgende Fragen: Welche Personengruppen wählen welche Parteien, und aus welchen Gründen entscheiden sie sich für diese oder jene Partei. Wie bildet der Einzelne seine politische Meinung und welche Gründe sind für die Wahlentscheidung ausschlaggebend? Von Bundestagswahl zu Bundestagswahl kann man eine stetig steigende Anzahl von Publikationen zum Thema “Erforschung von Wählerverhalten“ ausmachen. Bei deren Durchsicht läßt sich feststellen, daß die empirische Wahlforschung, aufgrund eines großen Interesses an den Ergebnissen, hoch entwickelt und methodisch differenziert ist. Die Erforschung der Wahlen ist ein zentraler Gegenstand mehrerer Disziplinen, so der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Kommunikationswissenschaft und der neueren Geschichte. Die interdisziplinäre, empirische Wahlforschung beschäftigt sich mit der Kernfrage: Wer wählt wie, was, warum und mit welcher Wirkung?