Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Blick auf die Historie von Währungskrisen lässt den Schluss zu, dass diese in den letzten Jahren mit zunehmender Häufigkeit aufgetreten sind. Die Auswirkungen waren immer tiefgreifender und die betroffenen Länder wie auch die Weltwirtschaft hatten in der Folge mit immer bedeutenderen Problemen zu kämpfen. Währungskrisen sind zwar auf keinen bestimmten Typus von Ländern beschränkt, die Häufigkeit und Stärke ist in Emerging Markets aber besonders verheerend. Es gibt verschiedene Definitionen und Ansichten darüber, ab wann von einer Währungskrise gesprochen werden kann. Es kann der reale Wechselkurs herangezogen werden, bei dessen Abwertung um einen bestimmten prozentualen Anteil relativ zur Vorperiode von einer Krise gesprochen wird. Ein anderer Ansatz sieht vor, einen Krisenindex bestehend aus Wechselkurs, Währungsreserven sowie entweder mit oder ohne Zinssatz zu konstruieren. Bei Überschreiten eines definierten Schwellenwertes kann von einer Währungskrise gesprochen werden. In Bezug auf die Krisenvorbeugung liegt es im Interesse des Ökonomen und der Politik im Besonderen, potentielle Krisen möglichst frühzeitig zu erkennen, um geeignete Gegenmaßnahmen zur Krisenabwehr ergreifen und dadurch potentielle volkswirtschaftliche Defizite beseitigen zu können. Hierbei kommt Frühwarnindikatoren eine bedeutende Rolle zu. Ex post betrachtet verschlechtern sich vor Ausbruch von Währungskrisen viele ökonomische Aggregate. Je nach verwendetem Modell, kann mittels logisch deduktiver oder ökonometrischer Verfahren versucht werden, Frühwarnindikatoren zu identifizieren, so dass Währungskrisen mit mehr oder minder großer Wahrscheinlichkeit prognostiziert werden können. Die Darstellung von Ansätzen zur Prognose von Währungskrisen mittels Frühwarnindikatoren ist Gegenstand dieser Arbeit. Im zweiten Kapitel werden der Begriff und die Historie von Währungskrisen dargestellt sowie die Eigenschaften von Frühwarnindikatoren definiert. Im dritten Kapitel werden die traditionellen Ansätze zur Erklärung von Währungskrisen erster und zweiter Generation dargestellt. Hieran schließt sich das vierte Kapitel mit Darstellung neuerer, gerade für Emerging Markets relevanter, Währungskrisenmodellansätze an. Im fünften Kapitel werden verschiedene Ansätze für Frühwarnindikatoren zur Krisenprognose dargestellt; eigene Ergebnisse in Form eines Logit-Modells exemplifizieren das Vorgehen bei multivariaten Wahrscheinlichkeitsmodellen. Das sechste Kapitel schließt mit einem Resümee.