Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,5, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Wahlen sind die einfachste Form politischer Beteiligung. Es erfordert keinen großen Aufwand, sein Kreuz bei einer Partei zu platzieren. Alle anderen Arten der Teilhabe am politischen Geschehen sind mit einem erheblich größeren Aufwand verbunden und werden daher vom Großteil der Bevölkerung nicht wahrgenommen. Eine funktionierende Demokratie ist ohne Wahlen nicht denkbar. Sie sind das wirksamste Instrument demokratischer Kontrolle und Legitimierung. Diese Referatsverschriftlichung gibt im ersten Kapitel einen Einblick in das Wahlrecht und Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland. Konkret wird dabei auf Wahlgrundsätze, das Wahlsystem sowie Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen eingegangen. Anschließend wird im zweiten Kapitel das Wahlverhalten und Parteibindungen näher beleuchtet. Wahlrecht und Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland Wahlgrundsätze Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht in Artikel 38, Absatz 1: „Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“ Artikel 2 regelt zusätzlich das erforderliche Alter für das aktive und passive Wahlrecht und verbindet dieses mit der Volljährigkeit.2 Was bedeuten aber nun die in Artikel 1 zitierten Grundsätze einer Wahl in der BRD, als da wären „allgemein“, „unmittelbar“, „frei“, „gleich“ und „geheim“? Die Wahlen sind allgemein, d.h. alle deutschen Staatsbürger ab einem bestimmten Alter (in Deutschland 18 Jahre) können wählen und gewählt werden. Unter unmittelbar ist zu verstehen, dass die Wähler direkt einen Abgeordneten in ihrem Wahlkreis wählen oder mehrere über eine Liste. Das Gegenteil einer direkten Wahl ist eine indirekte Wahl, bei der es eine Zwischeninstanz in Form von Wahlmännern gibt, die dann die Abgeordneten wählen. Ein Beispiel für indirekte Wahlen stellt die Präsidentschaftswahl der USA dar, wo der Präsident durch Wahlmänner, sogenannte electors, gewählt wird.