Die forensische Relevanz von Wahn und Schizophrenie ist keinesfalls nur ein Spezialthema der forensischen Psychiatrie, sondern ein Problem aus dem Alltag der Psychiatrie. Es gibt mehrere Gründe, die dazu auffordern, sich eingehend mit der forensischen Relevanz von schizophrenen Erkrankungen und Wahnsyndromen zu beschäftigen. Zum einen muss inzwischen als gesichert gelten, dass Patienten mit schizophrenen Psychosen ein höheres Risiko für die Ausübung von Gewalttaten bis hin zu Tötungsdelikten aufweisen. Zum anderen gibt es in der Psychiatrie einen Schwund an psychopathologischem Wissen, der Fehleinschätzungen der vom Patienten ausgehenden Eigen- und Fremdgefährdung begünstigt. Nicht nur im Rahmen von Begutachtungen muss im Ergebnis der Sichtung aller Unterlagen und der eingehenden Beschäftigung mit der Lebens-, Krankheits- und Delinquenzgeschichte des Patienten neben der Beurteilung seiner rechtlich relevanten Fähigkeiten eine Gefährlichkeitsprognose erstellt werden. Es braucht auch in der klinischen Psychiatrie über das Wissen hinaus ein Gefahrenbewusstsein, um methodengeleitet Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit treffen und verantworten zu können, die nicht risikofrei sind. Dieses Buch bietet umfassende und vertiefende psychopathologische Orientierung, geht auf wichtige diagnostische Kategorien ebenso wie auf die juristischen Positionsbestimmungen ein und vergisst auch nicht die Schwierigkeit, die Phänomenologie des Wähnens, die Wahrnehmungsperspektive des Wähnenden und daraus resultierende Handlungsentwürfe dem Laien (Angehörigen, Juristen) verstehbar zu vermitteln. Es wendet sich vor allem an Psychiater, Juristen und Psychologen, aber auch an alle Interessenten an dieser Problematik.
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