In kritisch-konstruktiver Perspektive rekonstruiert Leppek das komplexe Wahrheitsverständnis des Münchner Systematikers Wolfhart Pannenberg (1928-2014). Ausgangspunkt der philosophisch-theologischen Untersuchung bildet die Einsicht, dass bereits in Pannenbergs Stellen der Frage nach Wahrheit ganz bestimmte Präsuppositionen eingehen, die dazu führen, das Phänomen ,Wahrheit' von der Ontologie her zu denken und so letztlich vom Gottesgedanken her zu verstehen. Die darin erkennbare theologische Positionalität hinderte Pannenberg jedoch nicht, philosophische Theorien der Wahrheit zu rezipieren. Dadurch gelang es ihm, sein theologisches Verständnis von Wahrheit nicht als Gegenentwurf zu profanen Wahrheitskonzeptionen zu entwerfen. Vielmehr wird so das Phänomen ,Wahrheit' auch in seiner typischen, d.h. überkommenen semantisch-ontologischen Struktur (nach L.B. Puntel) thematisch, weswegen dem Theoriestatus dieser Konzeption ein elaborierter Charakter eigen ist. Die synthetische Gestalt seiner umfassenden wie innerhalb der Theologie herausragenden Konzeption von Wahrheit bringt allerdings auch manche Inkonsistenzen und Äquivokationen mit sich.
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