Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,7 - 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Kunstgeschichtliches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Medium der Fotografie beschäftigt die Kunsthistoriker und Künstler seit seiner Erfindung im Jahr 1839. In den Anfängen fokussiert auf Porträtaufnahmen, eroberte es alle Motive unseres Seins und rückte in alle Bereiche des modernen Lebens vor. Diese „Unersättlichkeit des fotografischen Auges“ führt Susan Sontag in ihrem Essay Über die Fotografie aus. Ein jeder bemächtigte sich des Mediums der Fotografie. Wurde ein Objekt oder auch Subjekt fotografiert, so wurde es angeeignet und eine „Anthologie von Bildern“ angelegt. Die Fotografie wurde seit jeher zum Symbol des industriellen Fortschritts und der modernen Zivilisation, aber auch zum Symbol der Reproduktion erklärt. Der deutsche Philosoph und Gesellschaftstheoretiker Walter Benjamin kritisiert in seinem Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit diesen technischen und maschinellen Eingriff in die Gesellschaft. Die Kontemplation, oder wie Walter Benjamin es nennt, die Aura, die mit jedem Kunstwerk einhergeht, würde durch „die Entschälung des Gegenstandes aus seiner Hülle“ zerstört. Jegliche Form der Reproduktion, sei es durch die Fotografie oder den Film, verletzt, seiner Ansicht nach, die Echtheit und Einzigartigkeit eines Kunstwerkes und macht es zu einem Massenprodukt. Im Folgenden soll, unter Einbeziehung dieser Aspekte, das künstlerische Schaffen Gerhard Richters betrachtet werden, dessen Werke ebenfalls der Frage nach der Medialität, Wahrnehmung und Täuschung nachgehen.