Ein bayrisches Dorf unweit der tschechischen Grenze. Hier regiert Großbauer Hans Nübler rücksichtslos und nur auf seinen Vorteil bedacht – bis ihm jemand auf übelste Weise den Garaus macht.
Während Polizist Peter Leitner und sein Kollege Scholtyssek die Kripo Regensburg bei der Mördersuche als
Ermittler vor Ort unterstützen und die Dorfjugend mit Tim Novak als Ideenschmied engagiert eigene Wege…mehrEin bayrisches Dorf unweit der tschechischen Grenze. Hier regiert Großbauer Hans Nübler rücksichtslos und nur auf seinen Vorteil bedacht – bis ihm jemand auf übelste Weise den Garaus macht.
Während Polizist Peter Leitner und sein Kollege Scholtyssek die Kripo Regensburg bei der Mördersuche als Ermittler vor Ort unterstützen und die Dorfjugend mit Tim Novak als Ideenschmied engagiert eigene Wege geht, um ihren Idealen Nachdruck zu verleihen, verschwindet Xaver Nübler im fernen Afrika spurlos…
Auf diesen Krimi aufmerksam geworden bin ich durch den Titel, denn der Begriff „waidwund“ war mir nicht bekannt. Mittlerweile bin ich schlauer: waidwund ist Jägersprache und bedeutet, dass ein Tier durch einen Schuss in die Eingeweide schwerstverletzt wird. Es geht in diesem Krimi also um die Jagd? Ja, geht es - aber das ist noch lange nicht alles…
Max Stadler hat einen angenehm zügig zu lesen den Schreibstil. Dank der detaillierten Beschreibungen und ausführlichen Schilderungen kann man dem Geschehen trotz der drei zunächst weitestgehend voneinander unabhängigen Handlungsstränge sehr gut folgen.
Ganz hervorragend gelungen sind dem Autor die Beschreibungen der Handlungsorte - ich konnte mir die Schauplätze sowohl in Bayern wie auch in Afrika sehr gut vorstellen. Auch die jeweilige Atmosphäre ist rundum stimmig.
Die Ermittlungen in dem Kriminalfall gestalten sich als schwierig. Es gibt zahlreiche Motive und noch mehr mögliche Täter, denn Hans Nübler hat sich im Dorf wie ein mieser König aufgeführt und ist mit seinem Verhalten und seinen egoistischen Plänen für die Region vielen Mitmenschen auf die Füße getreten.
Auch Polizist Leitner macht aus seiner Abneigung gegen die Großbauern-Sippe keinen Hehl. Er sagt, was er denkt und kuscht vor niemandem. Das macht ihn äußerst sympathisch. Besonders gut gefallen hat mir, dass Max Stadler Leitner mit einer großzügigen Portion an schwarzem Humor ausgestattet hat.
„Waidwund“ ist ein Krimi, der nicht nur spannende Unterhaltung bietet und zum Miträtseln einlädt, sondern der auch auf die Probleme und Missstände an den jeweiligen Schauplätzen aufmerksam macht. Es geht in diesem Krimi um Menschen, die verhindern wollen, dass unsere Welt waidwund zugrunde geht. Manche wollen einfach nur aufrütteln und auf die Missstände aufmerksam machen. Andere wollen sich an den Übeltätern rächen. Wollen mittels Selbstjustiz für Gerechtigkeit sorgen und gehen dabei eiskalt und brutal vor. „Waidwund“ ist spannend, tiefgründig, gesellschaftskritisch – absolut lesenswert.