Waldesrauschen und Hörnerschall, Vogelgesänge und Waldesstille - Imaginationen von Wald können durch ein weites Spektrum akustischer Phänomene wachgerufen werden. Wo der Wald aber zu einem zentralen Gegenstand des Musiktheaters wurde, etwa in Carl Maria von Webers Freischütz (1821) oder Richard Wagners Siegfried (1876), da machen solch klangliche Assoziationen nur einen Teilaspekt eines komplexen Kulturmusters aus. Unter welchen Bedingungen und in welchen kulturgeschichtlichen Zusammenhängen >Waldmusik< im 19. Jahrhundert produziert und rezipiert und wie über das Verhältnis von Wald und Musik nachgedacht wurde, stellt das vorliegende Buch an einer Reihe von Fallstudien dar. Ausgehend von einer kulturell geprägten Wahrnehmung der Natur als Landschaft wird untersucht, inwiefern Weber und Wagner sich in ihrem Schaffen für das Musiktheater und in musikbezogenen Schriften auf >Waldbilder< des individuellen und kollektiven Gedächtnisses bezogen. Nicht zuletzt erweist sich dabei, welche Beiträge sie selbst zur Bedeutungsaufladung der Waldlandschaft und insbesondere zum Mnemotopos >Deutscher Wald< leisteten.
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