Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Raumwissenschaften, Stadt- und Raumplanung, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Geographisches Institut ), Sprache: Deutsch, Abstract: Übernutzung und Vernichtung des Waldes durch den Menschen werden heute oft als Probleme der Entwicklungsländer wahrgenommen. Während der vergangenen Jahrhunderte, insbesondere während der Industrialisierung, litt jedoch auch der Wald auf dem Gebiet der heutigen BRD unter intensiver Nutzung und Raubbau. Große Gebiete wurden entwaldet, verbliebene Wälder waren oft stark degradiert. Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen wurde in der deutschen Forstwirtschaft schon früh das Prinzip der Nachhaltigkeit eingeführt, demzufolge dem Wald nur soviel Holz entnommen werden darf, wie nachwachsen kann. Durch Aufforstung stieg der Anteil des Waldes an der Gesamtfläche wieder an. Nachhaltigkeit wurde jedoch lange nur als rein wirtschaftliche Nachhaltigkeit verstanden. Aufgeforstet wurde meist mit Baumarten, die schnellen Profit versprachen. Nadelholzarten verdrängten zunehmend Buchen- und Laubmischwälder. Standortuntypische Baumarten in Monokultur, unökologische Ernteverfahren und unangepasste Jagd prägten vielerorts einen Wald, der als Ökosystem sehr instabil war und ständiger menschlicher Eingriffe bedurfte. Mit dem Erstarken der Umweltbewegung in den 1970er Jahren wurden diese Zustände zunehmend kritisiert. Natur- und Umweltschutzorganisationen wie BUND und NABU forderten eine radikale Umorientierung des Waldbaus nach den Prinzipien einer naturgemäßen, ökologischen Waldwirtschaft. Aus den schweren Folgen von Stürmen und Käferplagen in den 1990er Jahren erwuchs die Einsicht auch aus ökonomischen Gründen erstrebenswert sind. Die Ministerien und Landesforstverwaltungen der meisten Bundesländer reagierten und verankerten mehr Ökologie im Waldbau. In Rheinland-Pfalz war der Erlass der waldbaulichen Richtlinie "Ziele und Grundsätze einer ökologischen Waldentwicklung" 1993 ein entscheidender Schritt zur Etablierung des Konzepts der "naturnahen" Waldbewirtschaftung. Das Konzept enthält dabei viele der Grundsätze der von den Naturschutzorganisationen geforderten "naturgemäßen" Waldwirtschaft. Auf den ersten Blick scheint hier also der Naturschutz seine Ziele weitgehend erreicht zu haben, die Probleme der Vergangenheit scheinen gelöst. Im Folgenden soll durch einen differenzierten Vergleich der waldbaulichen Konzepte des Landes Rheinland-Pfalz einerseits und der Naturschutzorganisationen BUND und NABU andererseits geklärt werden, ob dieser Eindruck den Tatsachen entspricht und etwaige Unterschiede und Schwierigkeiten herausgestellt werden.
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