Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,25, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den beiden Armutsbewegungen Waldenser und Katharer. Es wird eine begriffliche Klärung der im Mittelalter entstandenen Armutsbewegungen gegeben, die Motive dieser Bewegungen werden beschrieben und die Begriffe des Ketzers und der Häresie werden kurz erklärt. Armut war im Mittelalter allgegenwärtig. Der größte Teil der Armen besteht aus Arbeitern, es folgen die Arbeitslosen, die Invaliden, die Kranken, die Waisen, die Witwen, die Alten und schließlich die disparate Gruppe der Gescheiterten, der Deklassierten und der Ausgeschlossenen: Schwachsinnige, nicht resozialisierbare Verurteilte, Uneheliche und Prostituierte. Die Anhänger der Armutsbewegungen, die sogenannten "pauperes Christi" waren freiwillig arm. Sie beachteten außerdem freiwillig das Gesetz der Keuschheit und nahmen das Gebot des Gehorsams auf sich. Sie sahen es so, dass das Bekenntnis zu "paupertas" (=Armut) und "humilitas" (=Demut) nur dann einen wahren Sinn hat, wenn die Realiter weder "paupers" noch "humiles" sind. Die hochmittelalterlichen Armutsbewegungen wurden von den mächtigen reichen Oberschichten getragen, da diese sich innerlich dazu genötigt sahen. Die Anhänger der Bewegung versuchten Armut zu einer Tugend zu machen, was sie in der Gesellschaft des Mittelalters keineswegs war.
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