Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: "-", Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Minnelyrik bei Walther von der Vogelweide Das Werk Walthers von der Vogelweide wird von der heutigen Forschung in recht unterschiedliche Bereiche unterteilt. Zum einen sind das der Minnesang und, mehr oder weniger deutlich von dem Minnesang abgetrennt, die Sangspruchdichtung, die nicht das Minnen um eine Frau zum Thema hat, sondern häufig aktuelle politische Themen zu einer moralischen Anmerkung nutzt. Zum anderen ist dies der Leich, eine weitere Gattung der Lieddichtung des Mittelalters, der bei Walther nur einen sehr geringen Umfang einnimmt und die Marienanbetung, aber auch Kirchen- und Papstkritik zum Thema hat. Eine Unterteilung erfolgt auch bei der Minnelyrik, etwa in die „Hohe Minne“ und die „Niedere Minne“. Diese Einteilung, vor allem jedoch, welche Lieder zu welcher Art von Minne gehören sollen, ist in der Forschung stark umstritten. Neben der Analyse des Inhalts soll im Folgenden untersucht werden, ob das Lied „ Bin ich dir unmaere“ einer dieser Gattungen zugeordnet werden kann und ob es sich hierbei um eines der sogenannten „Mädchenliedern“ handelt bzw. ob eine solche Einteilung überhaupt vorgenommen werden kann. Zu „Bin ich dir unmaere“ existieren in vier Handschriften Überlieferungen, die sich in Strophenanzahl und –reihung unterscheiden. Heute wird Hs. C als die vollständigste und korrekteste angesehen, weshalb wir uns in dieser Analyse auf diese beziehen werden.