Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2-, University of Sheffield, Veranstaltung: HS: Walther von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: Walther von der Vogelweide ist der bedeutendste und hervorragendste Lyriker des deutschen Mittelalters. Er hat in einem Zeitraum von gegen sechzig Jahren, und zwar von Ende des zwölften Jahrhunderts bis zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts, (ca. 1190- 1230) eine sehr wichtige Rolle gespielt. Von ihm sind rund 500 Strophen in über 110 Tönen bzw. von 90 Liedern, 150 Sprüchen und einem Leich in mehr als 20 Handschriften vom dreizehnten bis zum sechzehnten Jahrhundert überliefert. Infolgedessen gilt er als der erfolgreichste Minnesänger und Spruchdichter dieser Zeit. In seiner Lebenszeit hatte Walther von der Vogelweide bereits bei seinen Zeitgenossen höchstes Ansehen und in die nächsten Jahrzehnte wurde er weiterhin sehr hochgeschätzt. Er wurde “durch verbale Prägnanz, Formen- und Themenreichtum zum Muster für die nachfolgenden Dichter“1. Trotz der Tatsache, dass seine Kunst in hohen Massen nachgeahmt wurde und als vorbildliche Vorlage diente, war sie sehr schwierig zu übertreffen. Prinzipiell könnte man sagen, dass Walther von der Vogelweide ein Dichter seltener Größe ist, der mit aller Wahrscheinlichkeit für alle Zeiten eine hervorragende Bedeutung behalten wird.Gegenstand und Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der so genannten ‘Hofwechselstrophe’ verfasst von Walther von der Vogelweide. Damit ich aber spezifischer werde, werde ich mich hier sowohl mit den historischen Ereignissen dieser Zeit, als auch mit der inhaltlichen Interpretation der bereits genannten Strophe beschäftigen und kurz präsentieren. Die Hausarbeit ist hauptsächlich in zwei Teile aufgegliedert. Im ersten Teil, wird es versucht die Gattung ‘Sangspruch’ zu definieren und die wichtigsten und typischen Merkmale kurz aufzuführen. Danach wird die Sangspruchlyrik Walthers näher gebracht und anschließend wird ein Spruch von Walthers Spruchlyrik, nämlich die ‘Hofwechselstrophe’ analysiert.Man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass sehr oft die politische Lage und Realität der jeweiligen Zeit streng gebunden ist, mit den Themen, die in den Sprüchen vorgetragen werden. Das ist auch ein unentbehrlicher Punkt, den man in Walthers Sprüche berücksichtigen sollte. Infolgedessen ist eine weniger ausführliche aber umso mehr kompakte und informationsreiche Darstellung des historischen Rahmens relevant für die weitere Analyse der Strophe.