Lizentiatsarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1.3, Universität Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff ,Vergangenheitsbewältigung' soll zu Beginn der Arbeit geklärt werden. Was versteht man unter dem heute sehr populären Wort der ,Vergangenheitsbewältigung'. Dies soll einführend und theoretisch analysiert werden. Ein erster grosser Teil soll sich den 1950er Jahren widmen. Ich werde dort zuerst einen Überblick über die Stimmungslage in der Bundesrepublik in Bezug auf die nationalsozialistische Vergangenheit darzustellen versuchen. Die politischen Tätigkeiten der jungen Bundesrepublik beginnen am 7. September 1949 mit der ersten Sitzung des neu gegründeten Bundestages. Sofort setzte das Kabinett erste legislative Massnahmen in Gang, welche die Bemühungen der Vergangenheitsbewältigung der Alliierten Rückgängig machen sollten. Diese legislativen Massnahmen hatten zur Folge, dass die meisten Deutschen, die auf die eine oder andere Weise noch von der Entnazifizierung betroffen waren, amnestiert wurden. Ich werde also in der Folge einige dieser legislativen Massnahmen aufzeigen, da sie der damalig omnipräsenten Forderung nach dem ,Schlussstrich' entsprachen. Es soll vor allem die Rückgängigmachung der Entnazifizierung angesprochen werden und in einem weiteren Kapitel soll das "Feilschen" um die noch inhaftierten Kriegsverbrecher im In- und Ausland dargestellt werden. Auch in der Kriegsverbrecherfrage drückt die öffentliche Meinung, welche im Übrigen weit über das bürgerliche Lager hinausreichte, stark durch und dient daher ausgezeichnet die 1950er Jahre zu charakterisieren. In einem zweiten grösseren Teil soll der Übergang von den späten 1950er Jahren in die frühen 1960er Jahre behandelt werden. Auch hier werde ich exemplarisch einige Ereignisse auswählen, welche die Gegensätzlichkeit, aber auch den einsetzenden Lernprozess in der deutschen Nachkriegsgesellschaft dokumentieren. Ich werde einige Begebenheiten auswählen, welche die bundesdeutsche Bevölkerung aufrüttelten und sie mit unangenehmen Fragen konfrontierten. So sollen antisemitische Vorfälle, erste Skandale oder der Eichmann-Prozess exemplarisch dargestellt werden und dafür stehen, einen Lernprozess in der Bevölkerung initiiert zu haben. Im Weiteren werde ich auf zwei Angelegenheiten eingehen, welche bereits der veränderten Stimmung in der Gesellschaft Rechnung tragen. Erstens werde ich die Errichtung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltung zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigshafen erläutern.
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