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Wandgemälde haben in der christlichen Kunst eine weit zurückreichende Tradition. Schon die ersten Christen in Italien oder Syrien schmückten ihre unterirdischen Versammlungsstätten mit farbigen Ausmalungen. Im Mittelalter waren weiße, ungeschmückte Kirchenbauten eigentlich unbekannt. Noch die kleinste Kapelle war bunt ausgemalt. Ein häufig vorkommendes Motiv, das gerne für die Apsis im Chorbereich gewählt wurde, war das Weltgericht mit Christus in der Mitte, der Hölle links von seiner Seite und rechts dem Himmlischen Jerusalem mit Petrus und den Erlösten. Man findet Beispiele im ganzen…mehr

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Produktbeschreibung
Wandgemälde haben in der christlichen Kunst eine weit zurückreichende Tradition. Schon die ersten Christen in Italien oder Syrien schmückten ihre unterirdischen Versammlungsstätten mit farbigen Ausmalungen. Im Mittelalter waren weiße, ungeschmückte Kirchenbauten eigentlich unbekannt. Noch die kleinste Kapelle war bunt ausgemalt. Ein häufig vorkommendes Motiv, das gerne für die Apsis im Chorbereich gewählt wurde, war das Weltgericht mit Christus in der Mitte, der Hölle links von seiner Seite und rechts dem Himmlischen Jerusalem mit Petrus und den Erlösten. Man findet Beispiele im ganzen Abendland, in Deutschland etwa in der Sigwardskirche Idensen, in der evangelischen Kirche von Bellin, in St. Johannes der Täufer in Bad Zwischenahn, in der St. Reinoldi-Kapelle bei Rupelrath und in St. Peter in Ketten in Montabaur. Nach der Reformation finden sich bedeutende Malereien des Neuen Jerusalem nicht länger in Nord-, sondern vor allem in Südeuropa. Herausragende Arbeiten schuf Benvenuto Tisi Garofalo, Carlo Nuvolone oder Taddeo Zuccari. Im Zuge der Gegenreformation wurde das Himmlische Jerusalem dann gerne als Himmelspforte, als Porta Coeli, dargestellt. Auch nach 1945 wurde das Motiv in Folge des Wiederaufbaus gerne dargestellt, nun aber in einer gänzlich durch die Moderne revolutionierten Formensprache: expressionistisch im Diakonissenmutterhaus in Hannover, postmodern im St. Kastor zu Koblenz oder neoorthodox in S. Maria Goretti in Fano. Arbeiten aus ganz Europa werden ausführlich vorgestellt, unter anderem: Giovanni und Stefano Niccolò: Lämmerfries in Sant'Elia (um 1020) Abteikirche Saint-Chef (um 1050) Sigwardskirche in Idensen (um 1130) Stiftskirche Notre-Dame-la-Grande in Poitiers (um 1210) Pietro Cavallini: Santa Maria Donna Regina, Neapel (1307-1320) St. Andreas-Kirche Riede (1350-1370) Domkirche St. Marien zu Haderslev (um 1450) Gertrudenkapelle Oldenburg (1481) St Mary the Virgin in Bacton (um 1487) Wehrkirche Saint-Martin in Sillegny (um 1490) Sint Genoveva in Zepperen (1509) Benvenuto Tisi Garofalo: Allegorie der Testamente (1523) Kaspar Meglinger: Unser Lieben Frau von Hergiswald (1654) Melchior Steindl: "Maria, Zuflucht der Sünder" in Altenmarkt (um 1720) Johann Pfunner: St. Alexius in Herbolzheim (1754) Erich Horndasch: Wandgemälde in Landsberg (1952) Günther Danco: Neuburg (1964) Edvard Jensen: Ungdomsbyens in Rødovre (2002)

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Autorenporträt
Claus Bernet ist Jerusalemexperte, hat die Stadt mehrmals bereist und Bücher zu diesem Thema geschrieben, u.a. "Gebaute Apokalypse". Zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften (Textilkunst International, Das Münster, Zeitschrift für Sepulkralkultur etc.). Seit August 2013 wird die Reihe "Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem" vom Verlag Edition Graugans Wissenschaft (Berlin) betreut.