Der junge Mann auf dem Titelbild hat sich klar übernommen. Seine Spielzeugbox mit Inhalt ist größer als er, aus seinen Hosentaschen quellen Süßigkeiten hervor, für die er keine Hand mehr frei hat. In Dagmar Geislers Buch zur emotionalen Entwicklung und zur Suchtprävention geht es um das Habenwollen
und um Grenzen des Konsums. Die unterschiedlichsten Kinder und ihre großen und kleinen Süchte sind…mehrDer junge Mann auf dem Titelbild hat sich klar übernommen. Seine Spielzeugbox mit Inhalt ist größer als er, aus seinen Hosentaschen quellen Süßigkeiten hervor, für die er keine Hand mehr frei hat. In Dagmar Geislers Buch zur emotionalen Entwicklung und zur Suchtprävention geht es um das Habenwollen und um Grenzen des Konsums. Die unterschiedlichsten Kinder und ihre großen und kleinen Süchte sind hier versammelt. Lisa mag gern Weingummi - über Lisas Gesichtsausdruck beim lustvollen Zermatschen farbiger Gummitiere kann man nur verständnisvoll grinsen. Doch wie viel Naschen ist normal? Wird Lisa nach zwölf Gummibärchen schlecht oder nachdem sie eine ganze Tüte geleert hat? Lisas nach der Gummibärchen-Orgie gelb verfärbtes Gesicht erweckt eher Mitleid beim Betrachter. Emma dagegen merkt beim Tauchen genau, wann Schluss ist. Sie kann unter Wasser bleiben, bis sie bis 20 gezählt hat, selten bis 23. Tim sammelt Hasen in Fussballtrikots. Einen Hasen wird jedes Kind lieben und umsorgen. Na gut, auch eine Hasen-Mannschaft. Aber wo wird Tim schlafen und spielen, wenn er ständig neue Hasen bekommt? Lilly mag Glitzerkram. Lilly braucht dringend noch ein Schmuckstück - und noch eins ... Von Paul können wir lernen, dass andere Menschen und auch Tiere Grenzen setzen. Wie gut für Paul, dass die meisten Erwachsenen respektieren, wenn ein Kind nicht abgeküsst werden möchte ...
Zu viel Essen, zu viel Fernsehen, zu wenig Bewegung? Das Erfahren von Grenzen und die Freiheit vom Habenwollen sind im Kindergartenalter ein wichtiges Thema. Dagmar Geisler lässt die Augen ihrer Figuren angesichts begehrter Schätze lustvoll glänzen und zeigt drastisch die völlige Ermattung, wenn ein Kind zu viel in sich hinein gestopft hat. Wie in allen ihren Büchern zur emotionalen Entwicklung von Kindern in Kindergarten und Grundschule können sich die Betrachter Geislers humorvoller Zeichnungen auch hier wunderbar in ihre temperamentvollen Figuren einfühlen. Suchtprävention ist ein großes Wort. Lisa, Tim und die anderen Figuren kann man auch ohne pädagogischen Anspruch einfach mit Kindern betrachten, die dabei lernen sich in andere einzufühlen.