Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,7, Universität zu Köln (Universität), Veranstaltung: Platonseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, wieso der Dialog Theaitetos aporetisch endet. Es stellt sich die Frage, wieso Platon einen Dialog verfasst, der die Ausgangsfrage nicht beantwortet. Im Theaitetos wird zu Beginn die Frage „Was ist Erkenntnis (έπιστήμη = episteme)“ gestellt. (...) Es werden drei Definitionsversuche vorgeschlagen, wie auch analysiert und von Sokrates widerlegt. Der Dialog endet damit ohne eine Definition von Wissen, also aporetisch. Um der Frage des aporetischen Ausgangs nachzugehen, wurden Antworten in einem anderen Dialog Platons gesucht: dem „Menon“. Der Menon handelt um die Frage „Was ist Tugend (arete)“. Die Tugendfrage wird von Sokrates Gesprächsteilnehmer Menon, einem adeligen Thessalier, zu Beginn des Dialogs gestellt. Der Menon endet für die Leser*innen eher unbefriedigend, da die Lösung der Frage was Tugend sei am Ende eher als eine ironische Antwort des Sokrates verstanden werden kann. (...) Nach dem deskriptiven Teil sollen die Ergebnisse, Methodiken und die Verfahren, die wir aus dem Menon kennengelernt haben, genutzt werden, um das aporetische Ende des Theaitetos zu rechtfertigen. (...) Diese Erklärung nutzt für seine Rechtfertigung die Inhalte des Menon in Anwendung auf den Theaitetos. Die Methodiken und hermeneutischen Verfahren die Platon seinen Sokrates in beiden Dialogen nutzen lässt spielen dabei eine wichtige Rolle. Anhand der eingeführten Methodiken und Verfahren von Platon, soll die Absicht des aporetischen Endes des Theaitetos gedeutet werden. Am Ende wird eine mögliche Erklärung gegeben, wieso eine Aporie und eine nicht beantwortete Ausgangsfrage gewollt sein könnte.