Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ist heute von interkulturellem Lernen in der Schule die Rede, dann sind damit zumeist Aspekte des bilingualen Spracherwerbs, der Kenntnisnahme kultureller Vielfalt im Rahmen von Globalisierung und interkulturelle Kompetenz gemeint. „Dass kulturelles Lernen sich auch auf das regionale Kulturerbe eines Landes beziehen kann und Regionalsprachen zu diesem differenzierten kulturellen Erbe in Deutschland gehören, wird dabei häufig vergessen.“ Die Folge ist, dass das Bewusstsein für die Qualität des Regionalen mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wird – dies gilt insbesondere auch für die Einbeziehung der Regionalsprache Plattdeutsch in den Unterricht. Obwohl Niederdeutsch seit 1993 in Niedersachsen schulrechtlich verankert ist, spielt Platt im Lehrplan der meisten (Grund-) Schulen keine Rolle. Es herrscht in diesem Bereich ein krasser Gegensatz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Thema und Fragestellung: Gerade weil sich die Situation der niederdeutschen Sprache in der schulischen Erziehung nicht positiv darstellt, möchte ich in dieser Examensarbeit eine Möglichkeit aufzeigen, wie mit Kindern einer zweiten Klasse, die allesamt über keine aktiven Plattdeutsch-Kenntnisse verfügen, ein handlungs- und produktionsorientierter Deutschunterricht mit Integration des Niederdeutschen aussehen kann. Es handelt sich hierbei um einen Unterrichtsversuch über einen Zeitraum von drei Wochen. Im Rahmen von elf Unterrichtsstunden wollte ich der Frage nachgehen, inwieweit es überhaupt praktisch umsetzbar ist, einen Unterricht, der auf plattdeutschen Geschichten basiert, methodisch und didaktisch so aufzubereiten, dass den acht- bis neunjährigen Kindern eine sinnvolle Begegnung mit der niederdeutschen Sprache ermöglicht wird.