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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, Universität Lüneburg (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: LIteratur und Zensur nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 19. Oktober 1972 veröffentlicht der Schriftsteller Friedrich Christian Delius unter dem Titel „Unsere Siemens Welt“ eine fingierte Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Firma Siemens. Abgesehen von der geschichtlichen Entwicklung des Unternehmens, welches er getreu den firmeneigenen Gepflogenheiten als „Unser Haus“ bezeichnet, stellt Delius die unterschiedlichen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, Universität Lüneburg (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: LIteratur und Zensur nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 19. Oktober 1972 veröffentlicht der Schriftsteller Friedrich Christian Delius unter dem Titel „Unsere Siemens Welt“ eine fingierte Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Firma Siemens. Abgesehen von der geschichtlichen Entwicklung des Unternehmens, welches er getreu den firmeneigenen Gepflogenheiten als „Unser Haus“ bezeichnet, stellt Delius die unterschiedlichen Unternehmensbereiche des Konzerns vor, als da unter anderem wären „Unsere Produkte“, „Unsere Öffentlichkeitsarbeit“ oder „Unsere Führungskräfte“. Delius selbst sagt über seine Absichten er „habe versucht ein möglichst umfassendes Bild eines Weltkonzerns zu geben und möglichst genau zu zeigen, wie moderner Kapitalismus - am Beispiel Siemens- funktioniert.“1 Als Material für die Erstellung dieser Festschrift dienten Delius neben wissenschaftlicher Literatur, aktuellen wirtschaftspolitischen Zeitschriften, Gewerkschafts- und Betriebszeitungen vor allem Schriften und Informationen aus dem Hause Siemens.2 Auch die inhaltliche Gliederung sowie die sprachlichen Formulierungen des Textes wurden diesen Informationsmaterialien entnommen. Die der Literatur entnommenen Fakten, in Verbindung mit Delius humoristischer Schreibweise, ließen das entstehen, was fortan als Dokumentarsatire bezeichnet werden sollte. Der Siemens Konzern ging daraufhin vor Gericht, um die Verbreitung der fingierten Festschrift zu verhindern. Es kam zu einem mehrjährigen Prozess, dessen Kernfrage es war, ob ein solches literarische Werk wie Delius es verfasst hatte als Satire unter den Begriff, und somit auch den Schutz, der Kunst fiel, oder ob es sich lediglich um eine Dokumentation, eine Tatsachenbehauptung handele, die nicht dem Begriff der Kunstfreiheit nach Art. 3, GG zuzuordnen wäre. Die Fragen, die die vorliegende Arbeit zu erörtern versuchen wird, sind demzufolge: Was trieb Siemens dazu vor Gericht zu gehen und warum sollte die Veröffentlichung verhindert werden? Was waren die Argumente der beiden Seiten? Welches Urteil wurde gefällt und wie wurde es begründet? 1Delius, F.C.: Wie wahr muß eine Satire sein? Der Prozeß der Siemens AG gegen „Unsere Siemens Welt“ In: Broder, Henryk M. (Hg): Die Schere im Kopf. Über Zensur und Selbstzensur. Köln 1976, S.69. 2 ebd