Dialog über Fragen, die sich alle stellen müssen "Einen wunderschönen guten Tag. Ich bin Ceyla-Himali, eine asiatische Elefantendame." So beginnt der Text, "Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt" von Morena Pelicano. Die - authentische - Elefantendame erhält in der Folge Besuch einer jungen Philosophiestudentin, die eine Arbeit über die Freiheit schreiben soll und sich gerade mit "Willhelm Tell" von Friedrich Schiller auseinandersetzt. Es entspannt sich ein tiefgründiger Dialog über Freiheit und Selbstbestimmung. Morena Pelicano hat den Text im Oktober 2020 verfasst. So ist es unumgänglich, dass auch der Lockdown und die damit verbundenen Freiheitseinschränkungen zur Sprache kommmen. Aber mehr noch geht es um die Frage der Selbstbestimmung angesichts des Konsum- und Modezwangs aufgrund der Existenzsicherung, denen alle Menschen, immerzu, ausgesetzt sind. "Wie viel kann ich überhaupt selber bestimmen", fragt die Zoobesucherin sich selbst und Ceyla-Himali. Für diese ist das kein Problem. Sie ist eine scharfe Beobachterin der Besuchenden und kennt deren Zwänge und Nöte genau. Auch das Vorurteil, dass sie eine Gefangene sei, verneint sie entschieden. Das sei sie nicht. "Für mich ist das die einzige Existenzform, die ich kenne." Sie ist zufrieden. Ihrerseits beobachtet, genügt sich sie beim Naschen der Bambusblätter und lebt ansonsten in einem Existenzgefühl des Hier und Jetzt. Entstanden ist mit "Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt" ein kluger Text über eine kluge Elefantendame, geschrieben von einer klugen, ernsthaften Autorin über ein wichtiges Thema. Nicht nur im Lockdown. Nicht nur wegen Corona, sondern für alle, die existieren und sich die Frage nach dem gewünschten Mass an Freiheit immer wieder stellen müssen.
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