Im Rahmen der pädagogischen Geschlechterforschung herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass im allgemeinschulischen Kontext wie im Religionsunterricht geschlechtstypische Unterschiede vorliegen - auch zulasten von Jungen. Es ist ersichtlich, dass Jungen in verschiedenen Bereichen tendenziell anders handeln und auch unterschiedliche Leistungen erbringen als Mädchen. Warum sie das tun und was getan werden muss, um größtmögliche Chancengleichheit zu erreichen, ist jedoch umstritten. Die vorliegende Arbeit fokussiert auf die Frage des Warum, indem sie das emotionale Erleben der Jungen in der Lebensphase der Jugend analysiert, um herauszufinden, welche Bedürfnisse, Ängste, Sorgen und Sehnsüchte besonders zentral sind und ihr Handeln und Verhalten vor allem in der Schule beeinflussen. Dies bildet den Grundstein, auf welchem Fördermaßnahmen für Jungen konstruiert werden können, die von diesen als hilfreich erfahren werden.