Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn ich mit einer Körpertemperatur von 41°C im Bett liege, ist es naheliegend diesen Zustand als ,krank¿ zu bezeichnen. Wenn meine Schilddrüse nachweislich zu wenig Hormon produziert, wird mir wahrscheinlich eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert, die mich als ,krank¿ ausweist. Sitz mir in der Bahn ein Mann gegenüber, der einen Dialog mit einem imaginären Gesprächspartner in seinen Bart nuschelt, denke ich wahrscheinlich etwas wie: "Der spinnt doch" oder "der ist sicher psychisch krank". Doch was, wenn ich weiß, dass dieser Mann ein erfolgreicher Autor ist, der seine fiktiven Briefromane zunächst verbal für sich artikulieren muss, um diese anschließend kunstvoll zu Papier bringen zu können? Denke ich dann anders über diesen Mann? Wenn ja, was macht diesen Sinneswandel aus? Welche Umstände lassen einen Menschen als Genie erscheinen, welche als Wahnsinnigen? Ab wann ist die Abweichung meines Cholesterinspiegels krankhaft - und wovon wird da abgewichen?
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