Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethik, Note: 1, Facoltà di Teologia di Lugano, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen des Kurses Bioetica di fine vite möchte ich bei dieser Arbeit mich mit einer aktuellen Frage auseinandersetzen. Es geht um den Menschen mit seiner letzten Entscheidung: dem Tod. André Malraux's Werk La condition humaine kann als ein Werk der Sinnlosigkeit des Lebens proklamiert werden. Dort wo der Tod als sinnlos angesehen wird, wird das ganze Leben der Leere ausgeliefert sein. "Sie kennen den Satz: ,Neun Monate sind nötig, um einen Menschen zu schaffen, aber ein einziger Tag genügt, um ihn zu töten.' Wir beide haben es zur Genüge erfahren. Doch hören Sie zu: nicht neun Monate, sondern fünfzig Jahre sind erforderlich, um einen Menschen zu schaffen. Fünfzig Jahre an Opfern, an Wollen, ach... an so vielen Dingen! Und wenn dieser Mensch dann erschaffen ist, wenn nichts von Kindlichkeit ihm mehr innewohnt, wenn er endlich ein fertiger Mensch geworden ist, dann taugt er nur noch zum Sterben." Der Existentialist Malraux beschreibt einen Menschen, der von Gefühlen wie der Angst und der Hoffnung geprägt ist. Die Angst, als ständigen Begleiter, der den Menschen zum Handeln antreibe. Der Mensch wählt sich, denn das Leben - so Malraux - habe keinen Endzweck. Da er jedoch immer wieder am Leben scheitert, mache nicht der Mensch etwas aus seinem Leben, sondern umgekehrt. Was den Menschen auszeichne, sei das Bewusstsein seines Todes, welches als Beweis der Absurdität seines Daseins gilt. Der Tod als Absurdität unserer Existenz? Ist der Mensch also Opfer des Daimons oder des Schicksals? Wie kann das Christentum auf eine solche Haltung antworten? Welchen Sinn hat das Leben und den Tod? Die Analysen des Werkes Action von Maurice Blondel sind für unsere Fragen relevant. Um was geht es dabei? Blondel ist davon überzeugt, dass das menschliche ,Wollen' immer schon unendlich mehr setzt als das, was der Mensch tatsächlich in einem konkreten Willensakt ,will'. Der Mensch scheint in all seinen Handlungen immer mehr zu wollen als das, was er tatsächlich erreichen möchte. In uns steht der Drang nach "Mehr". Von diesem "Mehr" steht leider auch die Medizin herausgefordert, der Machbarkeit, der immer werdenden Grenzüberschreitung. [...]
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