Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Juristische Fakultät), Veranstaltung: Recht und Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: "Heilen- eine Frage des Gewissens" lautete die Überschrift eines Artikels in der Wochenzeitung "Die Zeit". Dieser Artikel beschrieb, wie Schweizer Wissenschaftler die medizinische Nutzbarkeit von abgetriebenen Föten erforschten und das aus den Föten gewonnene Humanmaterial zur Therapie von Verbrennungsopfern nutzten. Solche und andere medizinische und wissenschaftliche Entwicklungen sind vermehrt Gegenstand gesellschaftlicher Debatten, die im Allgemeinen als Bioethik umschrieben werden. Betrachtet man die Funktionsweise der Bioethik näher, könnte man zu dem Schluss kommen, dass das Ziel der Bioethik sein könnte, moralische Dilemmata, die durch die technische Entwicklung erzeugt wurden, zu benennen, eine breite gesellschaftliche Debatte zu erzeugen und ggf. eine zukünftige, in der Gesellschaft akzeptierte(n) Marschrichtung/Konsens in Sachen Biotechnologien zu ermöglichen. Unter zur Hilfenahme des Biomachtkonzepts des französischen Philosophen, Psychologen und Historikers Michel Foucault, möchte diese Arbeit eine Verbindung zwischen Biomacht und Bioethik suchen. Foucault beobachtete in seinen Untersuchungen eine zunehmende Einbeziehung des menschlichen Lebens in die Sphäre der Macht und Politik. Diese spezielle Machttheorie soll helfen zu verdeutlichen, welchen Machtgehalt der bioethische Diskurs in der heutigen Gesellschaft entfalten kann. Denn gerade die Bioethik, die neben den Fragen "zur optimalen Verwaltung des menschlichen Lebens [...]" (hierbei bezieht sich Leben zunächst auf das (Über)Leben einer ganzen Gattung)" auch jene Fragen behandelt, "[...]wer wann und von wem (Anmerkung: unter Umständen im Namen und um des Gemeinwohls aller) getötet werden darf, sollte als Machtinstrument nicht unterschätzt werden". Zunächst wird sich diese Hausarbeit mit der Machttheorie der Biomacht von Foucault auseinandersetzen. In einem zweiten Schritt soll das Feld der Bioethik näher erläutert werden. In einem dritten Schritt sollen Biomacht/Biopolitik/Bioethik zusammengeführt werden. Grundlegend für diese Hausarbeit ist das Buch "Was ist Biomacht" von Petra Gehring und das Werk "Menschenwürde und Biomedizin" von Kathrin Braun. Der Theorieansatz der Biomacht von Michel Foucault sind seinem zweibändigem Werk "Sexualität und Wahrheit" und der Abschrift seiner Vorlesungen am College de France mit dem Titel "In Verteidigung der Gesellschaft" entnommen.
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