Dies ist die erste philosophische Monografie zum Thema Kopieren: Amrei Bahr analysiert auf der Grundlage einer begrifflichen Untersuchung und anhand zahlreicher Beispiele die Auswirkungen des Kopierens auf die moralischen Rechte von Urheber:innen und entwickelt eine philosophische Theorie der Kopie. Kopieren ist Bestandteil unserer Alltagshandlungen: Die Übernahme von Textpassagen per Copy & Paste, das Versenden privater Fotos über Messenger-Dienste, das Teilen von Inhalten in den Sozialen Medien (etwa mittels der Retweet-Funktion bei Twitter), aber auch das Duplizieren von Papierdokumenten mit Kopierern und Scannern - es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht kopieren. Angesichts der vielen Vorteile des Kopierens ist dessen Omnipräsenz nicht verwunderlich: Kopieren ermöglicht die Teilhabe an Bildung und Kultur, es kann als Mittel der Selbstdarstellung und Identitätsfindung dienen oder als kommunikativer Akt. Als künstlerische Praktik trägt es maßgeblich zur Entstehung neuer Werke bei. Auch eine schnelle und mühelose Verbreitung von Informationen wird durch das Kopieren gewährleistet. Was aber zeichnet diejenigen Dinge eigentlich aus, die beim Kopieren entstehen - und welche Rolle spielt es für die moralische Bewertung von Kopierhandlungen, dass sie für die Urheber:innen der kopierten Gegenstände Nachteile mit sich bringen können?
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