Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Literaturwissenschaftliche Terminologie in historischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit Termini der Literaturwissenschaft aus einer historischen Perspektive am Beispiel des Begriffes "logos". Die Kenntnis der Geschichte von Methoden und Termini ist unerlässlich für einen präzisen Einsatz derselben und Literatur selbst gleichzeitig ein historisch gewachsenes Konstrukt. Von einem äußerst hohen Stellenwert ist ebenso ein Bewusstsein, dass ein unreflektierter, ahistorischer Gebrauch von Begriffen der Komplexität von Literatur und der Literaturwissenschaft als empirische Disziplin nicht gerecht werden kann. Literaturwissenschaft muss Arbeit am und eben nicht mit dem Begriff sein. Dabei unterliegen Termini einer permanenten Dynamik und bilden sich in der Auseinandersetzung mit ihnen. Dies jedoch birgt erstens die Gefahr, Literatur auf Begriffe zwängen zu wollen. Und darin liegt zweitens ebenso ein Problem der Literaturwissenschaft, die ihre Gegenstände als nicht feststehend betrachten muss. Der empirische Naturwissenschaftler würde an der Wissenschaftlichkeit der Literaturwissenschaft wohl zweifeln, da in dieser Disziplin die Gegenstände nicht ultimativ definiert werden können. Somit darf die Literaturwissenschaft nicht von feststehenden Begriffen ausgehen, sondern muss mit dem Bewusstsein für die Dynamik und den Konstruktionscharakter von Terminologie arbeiten.