Gottreich Ehrenhold Hartog (1738–1816) war in der Zeit des Übergangs vom Pietismus zur Erweckungsbewegung Pfarrer im westfälischen Herford (1769–1814). Bei ihm verbanden sich lutherisch geprägte Lehre, pietistische Frömmigkeit und ein ausgeprägter Sinn für die praktische Lebensbewältigung in der Orientierung am biblischen Wort. So stellt sein hochgebildeter Freund, Pastor Karl Weihe, ihn als engagierten Seelsorger sowie erfolgreichen Prediger dar und schildert den Lebensstil eines Stadtpfarrers um 1800, der 'wohl oft als Pietist bezeichnet worden' ist. Aus diesem Grund stellt Weihe seiner 'Lebensbeschreibung und Charakterschilderung' Hartogs sieben Kapitel 'über Pietismus' voran. Diese Ausgabe bietet einen ausgezeichneten kommentierten Text zu einem spannenden Abschnitt westfälischer Kirchengeschichte aus der Erweckungszeit.