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Was läßt Menschen schuldig werden? 'Täterprofile' in Erich Hackls Erzählung Abschied von Sidonie und Jurek Beckers Roman Bronsteins Kinder (eBook, PDF) - Freese, Manuela
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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,75, Georg-August-Universität Göttingen (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Jüdisch-deutsche Nachkriegsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Abschied von Sidonie" und "Bronsteins Kinder" sind Bücher, die auf den ersten Blick gesehen, keinen Vergleichsansatz bieten. Allein der Zeitunterschied zwischen dem Erzählten läßt zunächst vermuten, daß die Inhalte nicht viele Ähnlichkeiten aufweisen. Hackls Werk handelt von einem Mädchen, das durch den in Deutschland herrschenden Rassismus und dessen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,75, Georg-August-Universität Göttingen (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Jüdisch-deutsche Nachkriegsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Abschied von Sidonie" und "Bronsteins Kinder" sind Bücher, die auf den ersten Blick gesehen, keinen Vergleichsansatz bieten. Allein der Zeitunterschied zwischen dem Erzählten läßt zunächst vermuten, daß die Inhalte nicht viele Ähnlichkeiten aufweisen. Hackls Werk handelt von einem Mädchen, das durch den in Deutschland herrschenden Rassismus und dessen Auswirkungen auf die Menschen ums Leben gekommen ist. Sidonie ist das Opfer, das sich nicht wehren kann und deshalb sterben muß. Die Täter sind ‚ganz normale Menschen‘, deren Opportunismus und Feigheit sie schuldig werden läßt. In Jurek Beckers Roman ist es Arno Bronstein, ein anerkanntes Opfer des Faschismus, das zum Mittel der Selbstjustiz greift, um sich von den Ereignissen der Vergangenheit zu befreien. Er scheitert jedoch an diesem Versuch und stirbt. Indem Arno Bronstein selbst Gewalt ausübt, wird er vom Opfer zum Täter. In den Büchern werden also zwei unterschiedliche ‚Täterprofile‘ gezeichnet. Ziel dieser Arbeit ist es, Gründe aufzuzeigen, warum einige handelnde Personen zum Täter und damit schuldig geworden sind. Ich gehe von der These aus, daß die Schuldigen in "Abschied von Sidonie" eine gewisse ‚Wahl‘ gehabt haben. Der Einsatz von Zivilcourage und gesundem Menschenverstand hätte Sidonie eine Überlebenschance gegeben. Arno Bronstein wird schuldig, weil er unter einem gewissen Zwang handelt. Seine Psyche hat die Zeit im Lager nicht verarbeitet, so daß ihm ein normales Leben unmöglich ist. Sein Weg der Vergangenheitsbewältigung wäre nicht der Assimilationsversuch, der am Ende zur Katastrophe führt, sondern eine psychologische Betreuung, die auch auf eine verbesserte Beziehung zu seinem Sohn Hans gezielt hätte, gewesen. Doch auch Jahre nach dem Holocaust „verwüstet Hitler noch sein Leben“, so daß ihm eine seelische Gesundung verwehrt bleiben muß. Im folgenden stelle ich die Personen jeweils vor den Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Umstände, um dann die Bedeutung der Zeit für Opfer als auch Täter deutlich zu machen. In einem abschließenden Kapitel fasse ich die Erkenntnisse über die Täterprofile zusammen.