Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Australien, Ozeanien, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit betrachtet die Fragestellung, welche soziopolitischen Anstrengungen unternommen wurden, um die Bildung einer nationalen Identität - hier am Beispiel Australiens - zu ermöglichen, und wie erfolgreich diese waren. Es geht also vor allem um die Fragen, welchen Einfluss politische Entscheidungen auf die Nationsbildung haben und, vor allem, wo bei dieser Thematik die augenscheinlichen Grenzen der Politik liegen. Hierzu bedarf es nicht nur einer Klärung der Unterschiede zwischen den Begriffen „Staat“ und „Nation“, sondern auch des Verständnisses des damaligen Zeitgeists sowie des politischen und kolonialen Kontextes. Am Anfang dieser Arbeit steht daher ein kurzer Überblick über die Entstehung der Kolonien Australiens. Im Volksmund wird Australien gerne als der „jüngste Kontinent“ betitelt. Australien als das Land, wie wir es heute kennen, ist aber noch wesentlich jünger. Erst am 1. Januar 1901 trat die Verfassung des „Commonwealth of Australia“ in Kraft und löste damit die Verfassungen der sechs vorher eigenständigen britischen Kolonien New South Wales, Tasmanien, Queensland, Victoria, Süd- und Westaustralien ab. Ein neuer Staat war damit geschaffen worden, aber auch eine Nation geboren? Sahen sich die Siedler der ehemaligen Kolonien nun als Engländer oder gemeinsam als Australier? Liest man sich im Internet in die Frage zu der Schaffung einer nationalen Identität ein, liegt auf der Hand, dass eine Solche vor allem durch gemeinsam geschlagene Schlachten bzw. Kriege mit den daraus resultierenden Feier- und Trauertagen und dem damit verbundenen „Nationalgefühl“ einhergeht - auch Australien war unglücklicherweise in seiner jungen Geschichte bereits in einigen Kriegen wie den beiden Weltkriegen sowie dem Vietnamkrieg involviert.