Als Kind glaubt Nadja Spiegelman, ihre Mutter sei eine Fee. Ein besonderer Zauber umgibt Françoise Mouly, die erfolgreiche Art-Direktorin des New Yorker. Erst Jahre später, als Nadja allmählich zur Frau wird, bricht dieser Zauber. Immer häufiger trifft sie die plötzliche Wut der Mutter, ihre Zurückweisung, ihre Verschlossenheit. Nadja ahnt, dass sich in Françoises Ausbrüchen deren eigene Kindheitsverletzungen widerspiegeln, und sie beginnt, der Vergangenheit nachzuspüren. Sie erfährt von Françoises turbulenter Jugend in Frankreich und von den tiefen Verwerfungen mit den flatterhaften Eltern, ein schillerndes Paar der Pariser High Society. Als junge Frau flüchtet Françoise in die USA, um ein neues Leben zu beginnen. Ungefähr im selben Alter unternimmt Nadja die entgegengesetzte Reise und zieht nach Paris. Dort entwirft ihre Großmutter eine Version der Vergangenheit, die der ihrer Mutter in fast jedem Detail widerspricht. Ein poetisches, zutiefst ehrliches Buch, das uns zeigt, warum uns die, die wir am meisten lieben, häufig am stärksten verletzen. Nadja Spiegelman erzählt mehr als ihre eigene Geschichte. Sie zeichnet die Lebenswege dreier Frauen nach, deren Schicksale kaum enger miteinander verknüpft sein könnten. Ein eindrucksvolles Debüt über die blinden Flecken in Familien, über die Unzuverlässigkeit unserer Erinnerung und über die Kraft des Erzählens.
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