Ein amüsanter Streifzug durch einen Familienurlaub, gewürzt mit essentiellen Fragen zum Leben.
War das schon alles im Leben? Kommt da noch was? Vierzig, Mitte vierzig. Wohnung, gefestigte Partnerschaft, Kinder. Job auch nicht so schlecht. Ein geregeltes Leben. Was will man(N) denn mehr? Geben
sich Alltagsfrust und die Eintönigkeit des Lebens die Hand und klopfen dir auf die Schulter und sagen:…mehrEin amüsanter Streifzug durch einen Familienurlaub, gewürzt mit essentiellen Fragen zum Leben.
War das schon alles im Leben? Kommt da noch was? Vierzig, Mitte vierzig. Wohnung, gefestigte Partnerschaft, Kinder. Job auch nicht so schlecht. Ein geregeltes Leben. Was will man(N) denn mehr? Geben sich Alltagsfrust und die Eintönigkeit des Lebens die Hand und klopfen dir auf die Schulter und sagen: Prima gemacht.
Auf amüsante Art und Weise erzählt uns der Autor von zwei Familien, die mit ihren Kindern Urlaub in Südengland machen, nähe Brighton. Warum? Der Ich-Erzähler Max hat dort vor vielen Jahren eine geile Zeit verbracht. An seine Erinnerungen möchte er anknüpfen, nochmals den Flair erleben, das Feeling aufsaugen. Seine Frau Sarah willigte in den Urlaub ein, genauso ihr befreundetes Paar Mona und Stefan samt Söhnchen Theo.
Neben Regen und Strand gibt es auch den ein oder anderen Ausflug. In der Ferienwohnung versucht man, sich mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen. Die Abende sind vorgeplant, jeweils zwei Erwachsene gehen in den Pub, was sechs verschiedene Konstellationen abgibt. Die anderen beiden hüten die Kinder.
Neben Windelwechseln und quengelndem Nachwuchs herrscht sogar manchmal so etwas wie Harmonie, und der ein oder andere Ausflug wird dann gar nicht mal so schlecht.
Max erzählt viel von sich, seine Art sich um die Familie zu kümmern ist fast schon übertrieben mustergültig mit Arbeitsteilung, Karenzjahr, usw. Ein Ding, das für Stefan unmöglich wäre. Er sieht sich als „der Macher“, ist handwerklich geschickt (also das komplette Gegenteil von Max) und demnächst würden sie ein Haus renovieren und dort einziehen.
Auch Sarah und Mona sind unterschiedlich. Während sich Sarah kaum ein Blatt vor den Mund nimmt und ihren Max auch vor versammelter Mannschaft spüren lässt, was ihr nicht passt, ist Mona die eher ruhige Frau, die abwägt, diplomatisch agiert. Und Mona und Max scheinen gut miteinander auszukommen.
Und so kristallisiert sich nach und nach heraus, wo die Sehnsüchte der jeweiligen Personen liegen, was sie noch machen möchten, was in ihrem Leben noch kommen könnte (oder auch nicht). Es wird zum einem zukunftsweisenden Urlaub für alle Beteiligte. Was passiert: bitte selber lesen.
Detailverliebt, mit Esprit und dezentem Humor geht Gábor Fónyad an diesen Roman heran. Feinfühlig portraitiert er die ProtagonistInnen, man erkennt sich in der einen oder anderen Situation wieder. Die große Frage, ob ab einem bestimmten Alter schon der große Haken unter das Schauspiel namens „Leben“ gesetzt werden kann, versucht er mit dieser Urlaubsgeschichte zu erörtern. Wie sind die Menschen: langweilig sesshaft oder aufgeweckt genug für Neues? Und wer bleibt dann auf der Strecke? Oder ist es wirklich nur die viel zitierte Midlife-Crises? Gekonnt und amüsant umgesetzt, bleibt es dennoch an uns selber, diese Frage zu beantworten.
Gerne gebe ich eine Leseempfehlung für diesen Roman, der mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken angeregt hat.
Das Coverbild skizziert das „Upside Down“ Haus, eines der Ausflugsziele im Roman, und auch ein wenig Sinnbild für den Inhalt, wenn das Nachdenken über das bisherige Leben so manches auf den Kopf stellen mag.