Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: AM Ältere Deutsche Literatur: Staunen, Sammeln und Bewahren, Sprache: Deutsch, Abstract: Herzog Ernst: ein Klassiker des Mittelalters. Doch was genau sammelt der Herzog in dem nach ihm benannten Roman? Und was haben Wunderwesen damit zu tun? Was möchte der Herzog damit bezwecken? Der Roman „Herzog Ernst“ handelt von einem mächtigen Herzog, der aufgrund einer Intrige all sein Land und seine Macht verliert und von seinem Stiefvater aus seinem eigenen Land vertrieben wird. Auf der Reise erleben er und seine Gefolgschaft viele Abenteuer und er bekommt mehrmals die Möglichkeit, seine Tapferkeit und seinen Heldenmut unter Beweis zu stellen. Auf jener Reise begegnet Herzog Ernst mehreren wundersamen Völkern, die er bekämpft, denen er hilft und von denen er jeweils einige Exemplare mitnimmt. Die sogenannten Wunderwesen unterscheiden sich durch äußere Merkmale von gewöhnlichen Menschen; sie wirken auf die Lesenden fabulös und märchenhaft und tauchen aufgrund jener Faszination des Fremden häufig in epischen Werken des Mittelalters auf. Herzog Ernsts Sammlung dieser Wunderwesen scheint einige Parallelen zu herkömmlichen Sammlungen in Museen aufzuweisen. Dementsprechend sollen in der folgenden Arbeit das Mitnehmen der Wunderwesen als Sammeln betrachtet und die Fragen, was, wie und wozu Herzog Ernst sammelt, beantwortet werden.